Erstes Anzeichen für eine Erkältung sei ein kratzendes, brennendes Gefühl hinter der Nase, erklärt Prof. Roland Laszig, Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) und Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Freiburg im Breisgau. In den meisten Fällen handle es sich dabei um eine Virusinfektion, die man in der Regel nicht mehr abwenden könne.

Um die Beschwerden zu lindern, empfiehlt Laszig bewährte Hausmitteln: “Halten sie sich in gut gelüfteten Räumen auf, trinken sie heiße Milch mit Honig, gurgeln sie mit Salbeitee und warten sie in Ruhe ab.”

Quelle:

http://de.nachrichten.yahoo.com/kratzen-im-hals-hausmittel-lindern-beginnende-erkältung-083404476.html

Kommentar & Ergänzung:

Das ist meiner Ansicht nach ein sinnvoller Ratschlag.

Laszig rät allerdings auch, es mit Nasenspray zu versuchen. Das habe abschwellende Wirkung und fördere die Durchblutung der Schleimhäute. Damit könne man den Viren den Saft entziehen.

Das halte ich für eine eigenartige Vorstellung. Abschwellende Nasensprays verengen nämlich die Blutgefässe in der Nasenschleimhaut.  Schwer vorstellbar, dass sie gleichzeitig die Durchblutung anregen sollen. Verengte Blutgefässe werden normalerweise weniger durchblutet. Und dass durch abschwellende Nasensprays den Viren der Saft entzogen wird, scheint mir auch nicht pausibel. Von einem antiviralen Effekt solcher Nasensprays habe ich jedenfalls noch nie gehört. Laszig schreibt zudem ja selber, dass man die Virusinfektion in der Regel nicht mehr abwenden kann.

Abschwellende Nasensprays enthalten als Wirkstoff in der Regel ein α1-Sympathomimetikum als Vasokonstriktivum, zum Beispiel Tramazolin, Oxymetazolinhydrochlorid oder Xylometazolinhydrochlorid. Es handelt sich hier um bekannte Produkte wie Nasivin (Iromedica), Otrivin (Novartis), Triofan (Vifor), Vibrocil (Novartis), Xylo-Mepha (Mepha), Vicks Sinex (Procter & Gamble). Sie können durch die abschwellende Wirkung dazu verhelfen, dass wieder durch die Nase geatmet werden kann. Aber ich würde solche Mittel nur in Betracht ziehen, wenn die Nase wirklich ernstlich verstopft ist, zum Beispiel wenn sich eine Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) anbahnt. Und oft reicht bei solchen Nasensprays auch für Erwachsene die Kinderdosierung.

Abschwellende Nasentropfen sind nämlich nicht ohne Risiko:

„ Eine Anwendung von abschwellenden Nasensprays über mehr als eine Woche kann bereits zur Schädigung der Nasenschleimhaut führen und damit zu einer Daueranwendung verleiten. Durch eine Abnahme der Dichte von α-Rezeptoren schwillt die Haut ohne Einnahme des Sprays gar nicht mehr ab, eine dauerhafte Anwendung wird nötig (Rhinitis medicamentosa, Privinismus). Im weiteren Verlauf kann es zur atrophischen Entzündung der Nasenschleimhaut kommen. (Rhinitis atrophicans).“

Quelle: Wikipedia

Bei einem banalen Schnupfen ist ein NaCl-Nasenspray (Kochsalzlösung) eine gut verträgliche Alternative zu den abschwellenden Nasensprays.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse

www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch