Die „Welt online* stellt verschiedene Heilpflanzen vor, darunter auch das Johanniskraut:

„Johanniskraut wirkt nachweislich als Stimmungsaufheller – in Tees und Präparaten. Aber auch wenn ein Kraut nachweislich wirkt, heißt das nicht, dass dies auch jedes Mittel tut. Allein vom Johanniskraut existieren etwa 400 Arten – jede enthält etwas andere Stoffe. Ob ein Tee wirkt oder nicht, kann davon abhängen, woher das Kraut stammt. Mediziner empfehlen daher die Einnahme von Pillen. Welche genau? Das sollte man vorher seinen Apotheker fragen.“

Quelle:

http://www.welt.de/wissenschaft/article13771012/Weihrauch-ist-eine-Wissenschaft-fuer-sich.html

Kommentar & Ergänzung:

Der Begriff Stimmungsaufheller ist etwas irreführend, weil man unter Stimmungen meistens etwas Vorübergehendes versteht. Für temporäre Verstimmungen ist Johanniskraut aber ungeeignet, weil es etwa 14 Tage dauert, bis die Wirkung besser ist als unter Placebo. Die eigentliche Indikation für Johanniskrautextrakte umfasst leichte bis mittelschwere Depressionen – das dauert länger als eine temporäre Verstimmung.

Korrekt ist der Hinweis, dass es eine Vielzahl von Johanniskraut-Arten gibt, die sich bezüglich Inhaltsstoffen erheblich unterscheiden können. Relevant ist das, wenn man Johanniskraut selber sammelt. Dann sollte man die Merkmale des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum) kennen. Kauft man in Apotheken oder Drogerien Johanniskrauttee, Johanniskrauttinktur, Johannisöl oder Präparate mit Johanniskrautextrakt, dann schreiben die gesetzlichen Bestimmungen vor, dass dazu nur Hypericum perforatum verwendet werden darf.

Es gibt allerdings grosse Unterschiede im Wirkstoffgehalt der verschiedenen Anwendungsformen.

Geht es um eine antidepressive Wirkung, so ist meines Erachtens folgendes zu berücksichtigen:

Mit Johanniskrauttee lässt sich deutlich mehr Wirkstoff zuführen als mit Johanniskrauttinktur. Insbesondere die Ceres-Tinktur ist massiv unterdosiert. Unsinnig ist es auch, wenn in Apotheken und Drogerien zum Teil gegen Depressionen Hypericum von Similasan verkauft wird, weil die homöopathischen Globuli keine antidepressiven Wirkstoffe enthalten. Auch Präparaten, die unter dem Etikett „Spagyrik“ verkauft werden, mangelt es an antidepressiven Wirkstoffen.

Neben dem Johanniskrauttee kommen eigentlich nur hoch konzentrierte Johanniskrautextrakte in Frage, wenn man eine ausreichende Wirkstoffzufuhr sicherstellen will. Für die Schweiz kann man sagen, dass diejenigen Johanniskrautpräparate ausreichend dosiert sind, die auch via Grundversicherung bezahlt werden, falls ein ärztliches Rezept vorliegt.

Sie dazu:

Johanniskraut: jarsin, Solevita, Hyperiplant, Rebalance, Hyperimed, Lucillium, Hypericum Mepha…….in der Grundversicherung

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse

www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch