Arnika-Gel oder Arnika-Salbe sind bewährte Mittel bei Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen, Blutergüssen, aber auch bei oberflächlichen Venenentzündungen und leichteren Gelenkentzündungen. Diese Heilpflanzen-Präparate aus Arnika eignen sich allerdings dann nicht, wenn eine Allergie auf Arnika vorliegt.
Das betrifft zwar nur eine kleine Minderheit, doch sollten diese Menschen Arnika-Präparate konsequent meiden. Wer sicher gehen will, macht vor der ersten Anwendung eines Arnika-Gels oder einer Arnika-Salbe einen Test mit einer kleinen Menge in der Ellenbeuge. Wenn sich dort nach dem Auftragen in den nächsten paar Stunden eine aussergewöhnliche Rötung zeigt, sollte man auf Arnika-Anwendungen in Zukunft verzichten.
Vor kurzem berichtete mir eine Kursteilnehmerin, ihr sei in einer bekannten Kräuterdrogerie ein pflanzliches Gel empfohlen worden gegen eine oberflächliche Venenentzündung. Als sie bemerkte, dass dieses Produkt Arnika enthielt, habe sie den Drogisten darauf aufmerksam gemacht, dass sie auf Arnika allergisch sei. Der Drogist habe darauf geantwortet, dass es sich nur um einen sehr kleinen Arnika-Anteil handle und dass darum nichts gegen eine Anwendung spreche.
Allergischen Kontaktallergie
Die Kursteilnehmerin hat daraufhin prompt mit einer ziemlich heftigen allergischen Kontaktallergie auf die Gel-Anwendung reagiert.
Die Auskunft des Drogisten war fachlich falsch. Wer einmal eine Allergie gegen einen bestimmten Stoff entwickelt hat, kann auch auf kleinste Mengen dieses Stoffes eine heftige allergische Reaktion bekommen. Da ist es schon ein bisschen naiv zu glauben, ein keiner Arnika-Anteil mache ja nichts…
Soweit kommt es meiner Meinung nach, wenn Heilpflanzen einseitig als sanfte, unschädliche, harmonische Helfer dargestellt werden, die nur dazu da sind, um uns Gutes zu tun Man soll unerwünschte Nebenwirkungen und Risiken bei Heilpflanzen nicht dramatisieren, aber auch nicht blind unter den Tisch wischen, wie es leider ein Teil der Naturheilkunde-Szene tut.
Und was lässt sich aus dem beschriebenen Beispiel lernen?
Trauen Sie nicht einfach gutgläubig dem Personal in Drogerien und Apotheken. Ich höre nämlich immer wieder von zum Teil krassen Fehlberatungen im Bereich Pflanzenheilkunde / Phytotherapie.
Machen Sie sich selber schlau, wenn Sie sich mit Pflanzenheilkunde behandeln wollen. Für eine wirksame und sichere Anwendung von Heilpflanzen braucht es vor allem kompetente Konsumentinnen und Konsumenten.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Klinik, Palliative Care
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch