Vortrag der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen
Datum: 14.02.2011
Zeit: 18.30 Uhr
Ort: Schaffhausen, Aula des Berufsbildungszentrums (BBZ) hinter dem Bahnhof
Veranstalter: NGSH
Pflanzliche Extrakte haben seit Jahrhunderten eine zentrale Stellung als Grundlage für die Herstellung von Arzneimitteln. Im Rahmen der Phytotherapie spielen sie auch heute noch eine wichtige Rolle bei der Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden. In der modernen Wirkstoffforschung liefern isolierte reine Naturstoffe unverzichtbare Leitstrukturen für die Entdeckung neuer Medikamente, sei dies für die direkte Abwandlung eines Naturstoffs oder für die Synthese neuer, einem Naturstoff nachempfundenen Strukturen: Ein Überblick über die Bedeutung pflanzlicher Extrakte und reiner Naturstoffe in der Wissenschaft.
Referent: Prof. Dr. Karl-Heinz Altmann, ETH Zürich
Anmeldung: nicht erforderlich
Kosten: kostenlos
https://www.ngsh.ch/
Kommentar & Ergänzung: Veranstaltungshinweis: Die Natur als Arzneimittelhersteller
Extrakte sind eine wichtige Arzneiform in der Phytotherapie. Es handelt sich um konzentrierte Heilpflanzen-Zubereitungen, deren Beschaffenheit flüssig (Fluidextrakt), zähflüssig (Dickextrakt) oder trocken (Trockenextrakt) sein kann. Extrakte werden üblicherweise aus getrockneten Heilpflanzen mit einem Lösungsmittel hergestellt, welches am Schluss ganz oder teilweise wieder entfernt wird.
Die meisten wissenschaftlichen Studien in der Phytotherapie werden mit Trockenextrakten durchgeführt, zum Beispiel aus:
Johanniskraut (leichtere Depressionen)
Ginkgo-biloba-Extrakten (Frühstadien von Demenz)
Baldrian (Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität)
Mönchspfeffer (Prämenstruelles Syndrom, PMS)
Traubensilberkerze (Wechseljahrsbeschwerden, v. a. Wallungen)
Weissdorn (funktionelle Herzbeschwerden)
Sabalfrüchte (Gutartige Prostatavergrösserung)
Rosskastanie (Veneninsuffizienz)
Passionsblumenkraut (generalisierte Angststörung, Schlafstörungen)
Sonnenhut, Echinacea (Immunstimulation)
Pestwurz (Heuschnupfen)
Teufelskralle („Rheuma“, Arthrose)
Weidenrinde („Rheuma“, Arthrose)
.usw…..
Eine zentrale Frage in der Phytotherapie ist selbstverständlich, welche Heilpflanze bei welchen Beschwerden am wirksamsten ist. Genauso wichtig ist jedoch, in welcher Arzneiform eine Heilpflanze am optimalsten zur Anwendung kommt (Z. B. Tee, Tinktur, Extrakt). Diese Heilpflanzen-Präparate unterscheiden sich zum Teil stark in ihrer Wirkung, obwohl sie aus der selben Pflanze hergestellt werden.
Daher scheint es mir sehr interessant, dass die Naturforschende Gesellschaft Schaffhausen Prof. Altmann für einen Vortrag über pflanzliche Extrakte und Naturstoffe eingeladen hat.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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