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Pfefferminzöl bei Reizdarm schmerzlindernd

Phytotherapie

Avatar-FotoMartin Koradi28.04.2011

Das im Pfefferminzöl enthaltene Menthol aktiviert einen Anti-Schmerz-Kanal im Dickdarm.

Schon Kinder ist bekannt: Wenn man Bauchschmerzen hat, erhält man eine Tasse Pfefferminztee, ob man will oder nicht. Doch die Pfefferminze ist nicht nur eines der bekanntesten Hausmittel, sie hat sich in jüngster Zeit auch als erstaunlich wirksam für Menschen mit einem Reizdarmsyndrom erwiesen – jener bisher unerklärlichen Überempfindlichkeit des Darms, die sich in Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen und damit einhergehenden Schmerzen äußert.

Verantwortlich dafür wurde bisher hauptsächlich der entkrampfende Wirkung der Heilpflanze gemacht: Sie stimuliert einen Einstrom von Kalziumionen in die Zellen der glatten Muskulatur des Magen-Darm-Traktes und sorgt dadurch für deren Entspannung. Doch das scheint nicht die ganze Geschichte zu sein, haben australische Wissenschaftler nun in einer Studie mit Mäusen herausgefunden: Das Menthol in der Pfefferminze aktiviert zusätzlich offenbar einen Anti-Schmerz-Kanal in den Wänden des Dickdarms und dämpft dadurch die Schmerzwahrnehmung.

Der betreffende Kanal hat den sperrigen Namen TRPM8 und ist ein Verwandter eben jenes Rezeptors, der auf den Chili-Scharfmacher Capsaicin reagiert und bei Kontakt mit selbigem das charakteristische Brennen bewirkt. TRPM8 ist im Gegensatz zum Capsaicin-Rezeptor auf Kältereize spezialisiert – sowohl auf solche, die auf tiefe Temperaturen zurückzuführen sind als auch auf diejenigen, die durch kühlende Substanzen wie etwa Menthol ausgelöst werden. Trotz ihres eher gegensätzlichen Charakters kommen TRPM8 und TRPV1 in manchen Nervenenden gemeinsam vor, zum Beispiel in der Harnblase, hatten Wissenschaftler schon früher herausgefunden. Darum fragten sich Andrea Harrington vom Royal Adelaide Hospital und ihre Kollegen nun, ob eine solche Koexistenz möglicherweise auch im Darm vorliegt – und ob sie der schon oft beobachteten Schmerzlinderung zugrunde liegt, die zahlreiche Reizdarmpatienten nach der Einnahme von Pfefferminzöl verspüren.

Verschiedenen Experimenten mit Mäusen

Bei verschiedenen Experimenten mit Mäusen, denen unter anderem der extrem stark kühlende Wirkstoff Icilin verabreicht wurde, konnten die Wissenschaftler zeigen: Es existieren tatsächlich auch in der muskulösen Dickdarmwand Nervenenden, die sowohl TRPM8 als auch TRPV1 enthalten. Zusätzlich kommt manchmal sogar noch ein dritter Vertreter der TRP-Familie namens TRPA1 vor, der hauptsächlich auf mechanische Reize reagiert. Diese drei scheinen miteinander in engem, teilweise sogar direktem molekularen Kontakt zu stehen, konnten die Forscher weiter nachweisen: Stimulierten sie TRPM8 mit Hilfe des Kühlmittels, sank kurz darauf die Empfindlichkeit der beiden anderen Rezeptoren.

Genau das ist nach Ansicht der Wissenschaftler das Geheimnis der Pfefferminze. Ein Reizdarmsyndrom, erklären sie, entsteht oft nach einer akuten Entzündung im Verdauungstrakt. Eine solche Entzündung hinterlässt die Nervenenden bekanntermaßen übersensibel – sie reagieren schon auf die kleinste Reizung. Gibt man nun Menthol in den Darmtrakt, dockt es an TRPM8 an und aktiviert dadurch den Kälte-Rezeptor. Dieser fängt an, seine beiden Cousins zu beruhigen und ihre Empfindlichkeit stark zu reduzieren.

Die Folge davon ist genau die beabsichtigte Wirkung: Die übersteigerte Sensibilität verschwindet, und die schmerzerzeugende Aktivität der beiden Rezeptoren wird reduziert. Als nächstes wollen die Forscher nun untersuchen, ob es sich bei diesem Effekt um eine Dreiecksbeziehung handelt, bei der TRPM8 mit seinen beiden Verwandten gleichzeitig wechselwirkt, oder ob der Kälte-Kanal nur einen der beiden bremst und dieser dann auf den anderen einwirkt. So hoffen sie, ein Medikament entwickeln zu können, das im Prinzip wie die Pfefferminze wirkt, jedoch einen stärkeren Effekt zeigt.

Quellen:

https://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/313387.html

Andrea Harrington (Royal Adelaide Hospital, Adelaide) et al.: Pain, Online-Vorabveröffentlichung, doi: doi:10.1016/j.pain.2011.01.027

https://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6T0K-52M3TCB-1&_user=10284175&_coverDate=04%2F13%2F2011&_alid=1725231066&_rdoc=1&_fmt=high&_orig=search&_origin=search&_zone=rslt_list_item&_cdi=4865&_sort=r&_st=13&_docanchor=&view=c&_ct=3&_acct=C000047720&_version=1&_urlVersion=0&_userid=10284175&md5=f553e9468e32e4e195316379fd32b4df&searchtype=a

Kommentar & Ergänzung: Pfefferminzöl bei Reizdarm

Die günstige Wirkung von Pfefferminzöl bei Reizdarm wurde in mehreren klinischen Studien belegt. Interessant an den Forschungen aus Adelaide ist nun, dass ein möglicher schmerzstillender Wirkungsmechanismus beschrieben wird. Bisher wurden dafür die krampflösenden Effekte des Pfefferminzöls verantwortlich gemacht.

Allerdings: Der Text auf „wissenschaft.de“ steht unter dem Titel:

„Warum Pfefferminztee gegen Bauchschmerzen hilft“

Das wirft einige Fragen auf. Die klinischen Studien zur Linderung von Reizdarm-Beschwerden wurden alle mit Pfefferminzöl in Kapselform durchgeführt. Und zwar mit Kapseln, die sich erst im Dünndarm auflösen.

Pfefferminzöl ist schlecht wasserlöslich und löst sich daher nur begrenzt im Wasser bei der Teezubereitung. Zudem ist bei der Einnahme von Pfefferminztee nicht geklärt, ob das Pfefferminzöl bis in die tieferen Darmabschnitte gelangt, oder schon weiter oben in den Körper aufgenommen wird.

Von Maus-Experimenten auf die Wirkung von Pfefferminztee zu schliessen, wie es die „wissenschaft.de-Redaktion“ tut, scheint mir daher etwas gar vorschnell. In der Studie selbst dürfte dieser Schluss wohl nicht stehen (obwohl ich das nicht überprüft habe).

Und übrigens: Pfefferminztee hat durchaus interessante Wirkungen. Er hilft zum Beispiel bei Übelkeit und Erbrechen und fördert den Gallenfluss.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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