Rund ein Viertel aller Menschen leide unter dauerhaftem Mundgeruch mit krankheitsbedingten Ursachen, wie zum Beispiel Diabetes, Stoffwechsel- oder Leberfunktionsstörungen oder auch Tumoren im Verdauungstrakt, erklärt Thomas Schrom, Chefarzt der Hals-Nasen-Ohrenklinik am Helios-Klinikum Bad Saarow. Auch eine falsche Zahnhygiene könne ursächlich sein, weiß der Experte und empfiehlt, bei chronischem Mundgeruch in jedem Fall nach den Ursachen zu forschen.
Bei gelegentlichem Mundgeruch, beispielsweise morgens nach dem Aufstehen oder nach einer Zwiebelmahlzeit, sollen schon kleine Tricks helfen: „Das Kauen einer Ingwerwurzel wirkt antibakteriell und erfrischend“, rät Schrom. Auch das ätherische Öl der Petersilienblätter soll unangenehme Gerüche neutralisieren. Frischer Zitronensaft rege den Speichelfluss an und eine Tasse Schwarztee zersetze Bakterien in der Mundhöhle, stellt der Experte fest und ergänzt: „Sehr effektiv wirkt auch das Gurgeln mit Teebaumöl.“ Bei einer Anwendung im Mund sollte das Teebaumöl allerdings sehr stark verdünnt werden und eine Kontaktallergie ausgeschlossen sein.
Grundsätzlich vorbeugen könne man, indem man regelmäßig Wasser und zuckerfreie Getränken trinke, erklärt Schrom: „So wird die Mundhöhle von Essensresten freigespült und der Mund feucht gehalten.“
Quelle:
http://de.nachrichten.yahoo.com/einfache-hausmittel-helfen-gegen-mundgeruch-053030727.html
Kommentar & Ergänzung: Ingwer und Petersilie
Interessant ist der Tipp mit der Ingwerwurzel.
Petersilienblätter sind ein altes Hausmittel gegen Mundgeruch, zum Beispiel gegen den Knoblauchgeruch nach dem Genuss von Knoblauch-haltigen Speisen.
Neben seiner Verwendung als Küchenkraut zählt Petersilie aber auch zu den Heilpflanzen.
Das ätherische Öl der Pflanze – Petersilienöl also – ist allerdings toxikologisch heikel und Petersilienfrüchte wurden über Jahrhunderte als gefährliches Abtreibungsmittel (Abortivum) verwendet. Auch galt die Petersilie als Aphrodisiakum und Potenzmittel.
Christina Paulson schreibt dazu im pta-forum:
„In manchen Städten gibt es auch heute noch „Peterles Gäßchen“. Der Name stammt aus dem Mittelalter und bezeichnete Straßen, in denen sich Bordelle befanden. Dies war wohl eine Anspielung auf die potenzfördernde beziehungsweise abortive Wirkung der Petersilie. Das ätherische Petersilienöl, das vor allem in den Früchten enthalten ist, regt die Nierentätigkeit und die Verdauungsorgane an. Es fördert die Menstruation und die Uteruskontraktion, in hohen Dosen kann das Öl sogar eine Fehlgeburt auslösen. Petersilienfrüchte sollen früher das in den Apotheken am häufigsten verlangte volkstümliche Abtreibungsmittel gewesen sein. Bei zu hoher Dosierung waren schwer wiegende Vergiftungen die Folge, viele Frauen bezahlten sogar mit ihrem Leben. In keinem Kräuterbuch seit dem Spätmittelalter bleibt unerwähnt, dass Schwangere auf den Genuss von Petersilienfrüchten möglichst verzichten sollten. Die Verwendung des Krautes als Gewürz ist unbedenklich.“
(Quelle: http://www.pta-forum.de/fileadmin/pta-forum-html/060628.htm)
Schwarztee und auch Grüntee
Schwarztee und auch Grüntee wirken beide den geruchsbildenden Bakterien in der Mundhöhle entgegen (und ausserdem auch den Karies-fördernden Bakterien).
Mit der Empfehlung von Teebaumöl gegen Mundgeruch bin ich etwas vorsichtig. Ich würde hier allenfalls ein Fertigpräparat mit Teebaumöl vorziehen (Tebodont), weil so die Dosierungsfrage geklärt ist.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
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