Kräutertees mit Bockshornkleesamen sollten wie alle anderen Kräutertees mit kochendem Wasser aufgegossen werden und während mindestens fünf Minuten ziehen.
Wasser aus Heißwasserspendern sei für die Zubereitung von Kräutertees ungeeignet. Es ist nicht heiß genug, um Bakterien sicher abzutöten.
Darauf weißt das Bundesinstitut für Risikobewertung im Zusammenhang mit EHEC hin.
Bockshornkleesamen als Bestandteil von Lebensmitteln wie Käse oder Nahrungsergänzungsmitteln würden vor der Zugabe zu den Produkten aus geschmacklichen und technologischen Gründen normalerweise erhitzt.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/med_specials/ehec-2011/article/663034/bockshornklee-tee-kochendem-wasser.html?sh=10&h=1161854630
Kommentar & Ergänzung: Bockshornklee-Tee
Bockshornklee-Tee wird vor allem empfohlen gegen Haarausfall und als Milchbildungstee während der Stillzeit. Fundierte Dokumentationen für diese Wirkungen fehlen allerdings bisher.
Bockshornklee ist jedoch schon eine interessante Heilpflanze.
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) zählt zur Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Pflanze ist eng verwandt mit dem Schabzigerklee (Trigonella caerulea).
Bockshornklee hat eine interessante Geschichte:
„Der Bockshornklee wurde bereits im Chalkolithikum domestiziert, verkohlte Samen stammen etwa aus Tell Halaf. Ein eisenzeitlicher Nachweis gelang im Tell von Deir Alla im Jordantal. Er wurde auch im alten Ägypten verwendet, wo er sowohl in Pflanzenheilkunde und Geburtshilfe als auch in religiösen Handlungen eine Rolle spielte. Arabische Ärzte lehrten, dass sich nach einer Anwendung von abgekochten Bockshornkleesamen Schuppen und Haarausfall reduzieren und die Haare gelockter werden.
In Indien wird der Bockshornkleesamen als Aromatikum, Carminativum, Tonikum und Aphrodisiakum und ein Aufguss bei Pocken zur Kühlung eingesetzt. Der Bockshornklee fand aber auch frühzeitig in der Gartenkunst im Kaiserreich China Verwendung.
Nördlich der Alpen bemühten sich Benediktinermönche, ihn in den Klostergärten zu akklimatisieren und er wird im „Capitulare de villis“ (verfasst etwa 795) von Karl dem Großen zum Anbau angeordnet. Hildegard von Bingen nennt ihn als Heilmittel gegen Hautkrankheiten. Durch Pfarrer Kneipp wurde die Verwendung des Bockshornklees in der Volksheilkunde wieder neu belebt. Die starke Nachfrage löste neuerlichen Anbau aus. Kneipp lobte diese Heilpflanze bei jedem Anlass und setzte sich für deren Anbau ein. Kneipp: „Foenum graecum ist das beste von allen mir bekannten Heilmitteln zum Auflösen von Geschwülsten und Geschwüren.“
Propheten Mohammad
Vom Propheten Mohammad gibt es die Aussage: „Wenn meine Leute wüssten, wieviel Heilkraft im Bockshornklee enthalten ist, dann würden sie ihn kaufen und sein Gewicht in Gold aufwiegen“ in einer anderen Überlieferung des Propheten sagt er sinngemäß „mische Bockshornklee in deine Arzneien“ im muslimischen Kulturkreis finden sich demnach außer den oben genannten medizinischen Anwendungen viele weitere, unter anderem als Bockshornkleesprossen gegen Haarausfall bei Männern, den Samen zur Behandlung von Diabetes mellitus oder bei Menstruationsbeschwerden.“
(Quelle: Wikipedia)
Der Bockshornklee ist verbreitet über das südliche Europa, Afrika, den Nahen Osten, Indien, China und Australien. Seine Hauptanbaugebiete sind Marokko und Indien.
Zu den Inhaltsstoffen des Bockshornklees schreibt Wikipedia:
„Aus den Samen des Bockshornklees kann ein fettes Öl mit Triglyceriden der Linolen-, Palmitin-, Linol- und Ölsäure gewonnen werden. Sie enthalten Lecithin und Phytosterin, Schleimstoffe, Saponine und Sapogenine, die Vitamine A und D, Phosphor und Cholin, das angeblich einer Verfettung der Leber entgegenwirkt, den Stoffwechsel positiv beeinflussen und einer Arteriosklerose vorbeugen soll.
Außerdem enthält Bockshornklee die Aminosäure Histidin, die angeblich Leberschädigungen entgegenwirken soll. Als Tee ist er vor allem in China, Indien und Tibet bekannt. Er wird dort als Hustenmittel und zur Reinigung der Atemwege eingesetzt. Weiterhin enthält er Diosgenin (s. a. Dioscorea villosa), ein Wirkstoff der möglicherweise gegen Dickdarmkrebs eingesetzt werden kann.“
Schleimstoffe sind mit rund 30% Anteil mengenmässig die wichtigsten Inhaltsstoffe.
Zur Wirkung des Bockshornklees:
„Bockshornkleesamen werden in der Pflanzenheilkunde bei leichterem oder als Begleitmedikation auch bei schwererem Diabetes mellitus eingesetzt (ähnlich einem oralen Antidiabetikum). Sie bewirken nachweislich eine Senkung des Blutzuckers und des LDL-Cholesterins. Eine übliche Dosis sind ungefähr 25 Gramm Samenpulver pro Tag. Äußerliche Anwendung als Auflage oder Wickel hemmt Entzündungen und lindert Nasennebenhöhlenentzündungen, Atemwegsbeschwerden oder Rheuma, ferner auch Hauteiterungen oder Ekzeme. Dazu werden 50 Gramm Samen gemahlen und mit 250 Milliliter Wasser zu einem Brei verkocht. Von stillenden Frauen wird Bockshornklee als milchbildendes Mittel verwendet.
Bockshornkleesamen sind als Tee, als Pulver oder als fertige Auflagen erhältlich. Des Weiteren sind Nahrungsergänzungsmittel mit Bockshornsamenpulver oder Bockshornsamenkonzentrat im Handel.“
(Quelle: Wikipedia)
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
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