Ein Viertel aller Nutzer von Naturheilkunde bevorzugt Präparate, die aus heimischen Heilpflanzen hergestellt wurden. Das Vertrauen in die Heilkräuter aus dem Garten ist demnach besonders hoch, auch zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten. Eine tatsächlich immunstärkende Wirkung konnten Wissenschaftler jedoch nur für wenige einheimische Pflanzen nachweisen.
Ein Beispiel dafür ist der schwarze Holunder. „Studien haben gezeigt, dass Menschen die über mehrere Monate hinweg täglich Holundersaft zu sich nehmen, seltener an einer Erkältung erkranken als andere, die den Saft nicht eingenommen haben“, sagt Prof. Karin Kraft vom Lehrstuhl für Naturheilkunde der Universität Rostock.
Ganz ungefährlich ist schwarze Holunder allerdings nicht. In den schwarzen Beeren ist der Giftstoff Sambunigrin enthalten. Wer die Beeren roh einnimmt, kann deshalb mit Erbrechen reagieren. Erhitzt man die Früchte, baut sich Sambinigrin vollständig ab. Holunderbeeren enthalten Vitamin C, B und das farbgebende Anthocyan, welches zu den Antioxidantien zählt und die Zellmembran vor Veränderungen durch freie Radikale schützt.
Quelle:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/erkaeltung/naturmedizin/tid-19998/naturheilmittel-mit-kraeutern-das-immunsystem-kraeftigen_aid_557132.html
Kommentar & Ergänzung: Schwarze Holunder (Sambucus nigra)
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) bzw. der Holundersaft hat in der traditionellen Pflanzenheilkunde einen ausgesprochen guten Ruf als Mittel gegen Erkältungskrankheiten.
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kubelka vom Institut für Pharmakognosie der Universität Wien schreibt zu den Holunderbeeren:
„Als Wirkstoffe des Schwarzen Holunders, die im Zusammenhang mit grippalen Infekten besondere Bedeutung haben, sind einerseits die Flavonoide und Anthocyane aufgrund ihrer antioxidativen Effekte anzusprechen, andererseits Fruchtsäuren und die im Fruchtextrakt enthaltenen Vitamine, vor allem C- und B-Komplex, von denen man eine Unterstützung der Immunabwehr erwarten kann.“
Insbesondere der Anteil der Anthocyane, der violett-schwarzen Pflanzenfarbstoffe, soll deutlich höher sein als bei anderen Obst- und Gemüsesorten. Die Anthocyane (blaue Farbstoffe) haben antioxidante Wirkung und schützen die Zellmembranen vor Veränderungen durch sogenannte Freie Radikale. Dadurch sollen Viren wie zum Beispiel Grippeerreger davon abgehalten werden, in die Zellen einzudringen.
Quelle:
http://www.dieuniversitaet-online.at/personalia/beitrag/news/schwarzer-holunder-gegen-erkaltung-und-grippe/301/neste/3.html
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
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