„Die Presse“ berichtete von einer Fortbildungswoche der Österreichischen Apothekerkammer in Saalfelden. Im Zentrum des Artikels stehen Ausführungen von Univ.-Prof. Dr. Theo Dingermann (Institut für Pharmazeutische Biologie, Goethe-Universität Frankfurt) zur Wirksamkeit von Heilpflanzen:
„Positive Wirkungen von Phytopharmaka sind unter anderem bei Durchblutungsstörungen, Venenleiden und Herzschwäche nachgewiesen. Zu den durchblutungsfördernden Heilpflanzen zählen der echte Steinklee und der echte Waldmeister, die in unseren heimischen Wäldern wachsen.
Das beim Trocknen freigesetzte Cumarin sowie Flavonoide und Saponine verbessern die Blut- und Lymphströmung. Cumarin wird auch für die Behandlung von Venenleiden eingesetzt. Ginkgo verbessert ebenso die Fließeigenschaften des Blutes und fördert vor allem die Gehirndurchblutung.
Als venenstärkend gelten vor allem Präparate aus roten Weinblättern, es wird eine gefäßstärkende Wirkung beschrieben. Die Rosskastanie und der stechende Mäusedorn lösen ähnliche venenstimulierende Reaktionen aus, sie werden auch bei angeschwollenen Beinen verschrieben.
Zu den herzstärkenden Arzneipflanzen zählt an erster Stelle der Weißdorn. Präparate aus Weißdornblättern und -blüten werden zur Behandlung leichter Formen von Herzinsuffizienz oder bei altersbedingtem Nachlassen der Herzleistung verwendet. ‚Allerdings muss man gerade bei Herzschwäche besonders vorsichtig mit einer Selbstmedikation umgehen. Eine positive Wirkung auf die Herztätigkeit ist zwar nachgewiesen, aber gerade in diesen Fällen muss ärztlicher Rat eingeholt werden’, betonte Dingermann.“
Quelle:
http://diepresse.com/home/gesundheit/666480/Viele-Irrtuemer-rund-um-Heilkraeuter?from=suche.intern.portal
Kommentar & Ergänzung: Phytopharmaka
Prof. Theo Dingermann ist ein fundierter Kenner der Phytopharmaka und der Phytotherapie. Die Universität Frankfurt besitzt zudem einen ausgezeichneten Arzneipflanzengarten.
Zum Thema „Cumarine“ wäre noch zu ergänzen: Steinklee und Waldmeister enthalten einfache Cumarine, die den venösen Rückfluss fördern und dadurch venöse Ödeme vermindern. Dimere Cumarine werden in Medikamenten wie Phenprocoumon (A, CH:Marcoumar; D: Marcumar) als Blutgerinnungshemmer zur Thrombose-Prophylaxe eingesetzt (Vitamin-K-Antagonist).
Diese beiden Wirkungen sind strikt auseinanderzuhalten.
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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