Esowatch und die Kronenzeitung warnen vor dem Vitaminguru Matthias Rath, der gerade wieder einmal auf Tournee ist.
Esowatch schreibt:
„Dr. Rath, ein skrupelloser Geschäftsmann, wie er im Buche steht, ist ab Montag auf Tour um seine wirkungslosen Präparate an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Um Patientenvertreter zu zitieren, um ein ‚Geschäft mit der Hoffnung todkranker Leute‘ zu machen. Die Vortragsreihe beginnt in der Wiener Hofburg und dann geht es im Laufe der Woche weiter mit Zürich, Stuttgart und schließlich Berlin.“
Weitere Infos zu Matthias Rath:
http://esowatch.com/ge/index.php?title=Matthias_Rath
Esowatch weiter:
„Die österreichische Kronenzeitung berichtet in der heutigen Auflage bereits mit einer Warnung (‚Dr. Krebs lockt mit Wunderpillen‘) und berichtet dabei auch vom neunjährigen Dominik, der an Knochenkrebs erkrankt eine Chemotherapie abgebrochen hatte und dessen Eltern stattdessen auf die Rath’sche Zellularmedizin gesetzt hatte. Rath hatte den Jungen als geheilt zu diversen Vorträgen geschleppt und dort als Erfolg präsentiert. Der Junge starb kurz darauf in einer ‚Spezialklinik‘ in Tijuana, die nach Raths Methoden behandelt. Rath schaltete sofort großflächige Anzeigen mit der Behauptung, Dominik sei nicht an Krebs, sondern am ‚Pfusch der Schulmedizin‘ gestorben……..
In Südafrika hat Rath die selben Vitamine, die jetzt gegen Krebs helfen sollen, auch gegen HIV angepriesen. Anzeigen, Verurteilungen, Warnungen der WHO und weitere Anzeigen(inklusive Beschlagnahme seiner Wunderpillen) folgten. Südafrika leidet noch heute unter den Folgen der Aids-Leugnung, die unter Präsident Thabo Mbeki Aids-Kranke mit Roter Beete, Olivenöl oder eben Raths Vitaminen ‚bekämpft‘ hatte.“
Quelle:
http://blog.esowatch.com/?p=4510
Kommentar & Ergänzung:
Heilversprechungen
Das Wort „skrupellos“ trifft für Matthias Rath zweifellos zu und auch, dass der Mann Geschäfte mit der Hoffnung todkranker Menschen macht.
„Geschäftemacherei“ allein erklärt das Phänomen aber nicht. Rath ist – wie viele andere Heilspropheten – offenbar ohne jede Spur von Selbstkritik von seinen Grössenphantasien überzeugt. Nur so lässt erklären, dass derart fragwürdige Behauptungen und Heilsversprechungen auf so starke Resonanz stossen.
Zu fragen ist aber auch nach dem Boden, auf welchem solche Allheilphantasien gedeihen. Meines Erachtens wächst eine Heilslehre wie das Rath’sche System nur auf der Basis von massiven Feindbildhaltungen gegenüber der „Schulmedizin“ und der „Pharmaindustrie“. Matthias Rath bewirtschaftet solche Feindbilder perfekt.
Fazit:
1. Die Unterschiede zwischen (unverzichtbarer) argumentgestützter Kritik an Medizin und Pharmaindustrie einerseits – und einer undifferenzierten Feindbildhaltung andererseits – müssen immer wieder erklärt und thematisiert werden.
2. Pauschalisierende Feindbildhaltungen sind in Frage zu stellen, wo immer sie sich zeigen. Das ist meines Erachtens schon der Fall, wenn ein negativ konnotierter Begriff wie „Schulmedizin“ verwendet wird. Bereits dieser unsägliche Begriff trägt zu Frontenbildung bei und stützt Typen wie Matthias Rath oder Ryke Geerd Hamer, die auf diesem Boden ihr Süppchen kochen können.
Siehe dazu:
Schulmedizin – ein fragwürdiger Ausdruck
Unakzeptabel ist ausserdem, dass Matthias Rath fortlaufend den Begriff „Naturheilkunde“ für sein Gurusystem vereinnahmt. Das verlangt nach einer klaren Distanzierung.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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