An Kursen werde ich immer wieder einmal gefragt, ob andere Minzen genauso wirken wie die Pfefferminze (Mentha piperita).
Das ist keine einfache Frage, denn als Heilpflanze gilt in der Phytotherapie und auch im Arzneibuch die Pfefferminze (Mentha piperita). Die Wirkung anderer Minzenarten ist nur ungenügend dokumentiert.
Pfefferminze gehört also zur Gattung der Minzen (Mentha) und das ist eine interessante Pflanzengruppe in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Je nach Quelle umfasst die Gattung der Minzen 20 bis über 30 Pflanzenarten.
Einen guten Überblick über die Verwendung der Minzen gibt Wikipedia:
„ Minzen werden schon sehr lange in Gärten angebaut. 812 schrieb Karl der Große bereits vier Minzearten für den Anbau in Gärten in seinem Reich vor (siehe Karlsgarten): Polei-Minze (Mentha pulegium), Wasser-Minze (Mentha aquatica), Ähren-Minze (Mentha spicata) und Ross-Minze (Mentha longifolia).
Walahfrid Strabo schreibt schon im 9. Jahrhundert in seinem Buch Liber de cultura hortorum (kurz Hortulus) zum Thema Minze-Sorten:
‚Wenn aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze / samt und sonders zu nennen vermöchte, so müsste er gleich auch / wissen, wie viele Fische im Roten Meere wohl schwimmen, / oder wie viele Funken Vulkanus, der Schmelzgott aus Lemnos, / schickt in die Lüfte empor aus den riesigen Essen des Aetna.’
Als Gewürz und Teekraut relevante Minze-Sorten tragen oft Namen, die auf die Geschmacksähnlichkeit mit anderen Pflanzen hinweisen:
– Apfel-Minze (Mentha suaveolens) – (Apfelkuchen-Duft): Bei der Apfelminze besteht die Ähnlichkeit darin, dass sie gut zu Apfel passt, beispielsweise als Apfelkuchengewürz anstelle von Zimt.
– Basilikum-Minze – (Basilikum-Duft)
– Bergamotte-Minze (Mentha × piperita var. citrata) – (Bergamotte)
– Orangen-Minze (Mentha × piperita var. citrata) – (Orange)
– Zitronen-Minze (Mentha × piperita var. citrata) – (Zitrone) (Beachte Zitronenmelisse hört sich ähnlich an, aber gehört nicht zu den Minzen und ist mit Zitronenminze auch nicht gemeint.)
– Schoko-Minze (Mentha × piperita var. piperita) – (Minz-Schokolade-Geruch)
Als Nanaminze werden mehrere Sorten bezeichnet.
Braune Minze oder Nudel-Minze (Mentha ×gracilis = M. arvensis × M. spicata, Syn.: Mentha ×cardiaca J.Gerard ex Baker, Mentha ×gentilis auct.) wird zur Zubereitung der Kärntner Nudel verwendet.“
(Quelle: Wikipedia)
Grüne Minze / Krauseminze: Carvon statt Menthol
Ergänzt werden müsste hier noch als wichtige Minze die Grüne Minze (Mentha viridis), auch Ährige Minze, Speer-Minze oder Krauseminze (Mentha spicata). Sie enthält im ätherischen Öl vor allem Carvon (im Gegensatz zu Pfefferminzöl mit dem Hauptbestandteil Menthol).
„ Die Grüne Minze ist als Spearmint eine der bekanntesten Minz-Arten überhaupt und Grundlage für zahlreiche industrielle Produkte, wie zum Beispiel Zahnpasten, Kaugummis und Süßigkeiten. Die getrockneten Spitzen und Blätter werden medizinisch als Stimulanzien sowie als windtreibende und nervenstärkende Mittel angewendet. Die Grüne Minze enthält Carvone aus der Stoffgruppe der monocyclischen Monoterpene, die als Bestandteil von ätherischen Ölen genutzt werden.“
(Quelle: Wikipedia)
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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