Narzissen werden vor allem als Zierpflanzen kultiviert und geschätzt.
Wenig bekannt ist, dass Narzissen viele stark wirksame Inhaltsstoffe enthalten, welche Giftwirkungen und / oder Heilwirkungen entfalten können.
Zu den Inhaltstoffen der Narzissen:
„Narzissen enthalten wie alle Amaryllisgewächse Amaryllidaceen-Alkaloide. Je nach Art können dies unterschiedliche sein. Die Gelbe Narzisse beispielsweise enthält die Alkaloide Narcissin, Galantamin und Lycorin. Die Dichternarzisse enthält statt dem Lycorin Narcipoetin. Für die Pflanze stellen die Alkaloide einen natürlichen Schutz gegen Parasitenbefall dar. Narzissen enthalten außerdem Fruktane und niedermolekulare Glukomannane, die unter anderem in den Blättern und Pflanzenstängeln reichlich enthalten sind.“
(Quelle: Wikipedia)
Die Wirkstoffgruppe der Alkaloide enthält viele stark wirkende Substanzen wie beispielsweise
Morphin, Codein, Papaverin – aus Opium bzw. Schlafmohn;
Atropin, Hyoscyamin, Scopolamin – aus der Tollkirsche, Atropa belladonna;
Colchicin – aus der Herbstzeitlose, Colchicum autumnale;
Kokain – aus dem Cocastrauch, Erythroxylum coca;
Ergotamin – aus dem Mutterkornpilz, Claviceps purpurea.
Zu Vergiftungen mit Narzissen:
„Zu Vergiftungen kommt es gelegentlich, weil die Zwiebeln im Ruhezustand denen der Küchenzwiebel sehr ähnlich sehen. Der Verzehr von Narzissenzwiebeln kann zu Würgereiz, Erbrechen, Diarrhoe, Schläfrigkeit, Schweißausbruch, Benommenheit, Kollaps und Lähmungserscheinungen führen. Bei sehr großen Dosen kann es auch zum Tod kommen. Ärzte behandeln Vergiftungen durch Narzissenzwiebeln häufig mit Kohlegaben und symptomatischen Therapien. Bei Tieren hat man bei Narzissenvergiftungen eine Degeneration der Leber festgestellt.
Durch den Saft der Pflanze können lokal Hautreizungen auftreten. Es handelt sich dabei um eine Kontaktdermatitis, die auch als „Narzissenkrankheit“ bezeichnet wird und vor allem bei Gärtnern auftritt. Die Symptome klingen nach der Narzissenernte auch ohne Behandlung wieder ab. Es handelt sich dabei um eine toxische Reaktion auf Inhaltsstoffe der Narzisse wie Oxalsäure, Chelidonsäure und Lycorin.“
(Quelle: Wikipedia)
Narzissen-Wirkstoff Galantamin bei Demenz:
„Das Alkaloid Galantamin, das beispielsweise in der Gelben Narzisse vorkommt, hat eine Zulassung zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelgradiger Demenz bei Alzheimer-Erkrankten erhalten. Es wurde 1953 erstmals aus den Zwiebeln des Kaukasischen Schneeglöckchens isoliert und anfangs unter anderem zur Aufhebung der durch Curare-Verbindungen ausgelösten Muskelentspannung bei Operationen und krankhafter Muskelschwäche eingesetzt. Narzissen besitzen heute allerdings keine arzneiliche Bedeutung mehr. Die Galantamin-Synthese ist in industriellem Maßstab möglich. In der Volksheilkunde haben Narzissen nur gelegentlich eine Rolle gespielt und wurden überwiegend für Hauterkrankungen, als Brechmittel sowie als Heilmittel bei Erkältungskrankheiten und Keuchhusten verwendet.“
(Quelle: Wikipedia)
Aber bitte nicht Schneeglöckchen als Tee anwenden. Galantamin braucht eine genaue Dosierung. Antidementiva mit Galantamin sind rezeptpflichtig.
Siehe auch:
Wirksamkeit von Galantamin bei Demenz bestätigt
Schneeglöckchen – eine Heilpflanze?
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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