In den vergangenen drei Jahren wurde die südwestchinesische Provinz Yunnan kontinuierlich von einer Dürre heimgesucht. In abgelegenen Dörfern leiden die Einwohner und ihr Vieh unter anhaltender Wasserknappheit. Jüngsten Statistiken zufolge sind etwa fünf Millionen Hektar Ackerland von der Dürre betroffen, darunter zwei Millionen Hektar schwer. Auf rund 320.000 Hektar Ackerland konnte gar keine Ernte eingefahren werden. Die direkten ökonomischen Verluste liegen bei mehr als 600 Millionen Yuan (72 Millionen Euro).
Das ausgetrocknete Ackerland führt auch zur schlechten Ernte von Pflanzen, die in der Traditionellen Chinesischen Medizin zur Anwendung kommen, wie beispielsweise die „Gastrodia elata“-Blume, Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis) und Notoginseng (Panax Pseudoginseng). Die Preise von über 200 Arten von Medizinkräutern wurden stark in die Höhe getrieben. Laut der Yunnaner Handelskommission für Heilmittel erhöhten sich die Preise der Traditionellen Chinesischen Medizin um durchschnittlich 80 Prozent.
Quelle:
http://german.china.org.cn/environment/txt/2012-02/20/content_24685004.htm
Kommentar & Ergänzung:
Yunnan ist ein wichtiges Anbaugebiet für TCM-Kräuter.
Die Dürre in Yunnan hält nun schon seit 2009 an. In Europa ist sie nur selten ein Thema in den Medien. Auf meinen Chinareisen war ich auch zweimal in Yunnan, allerdings nicht direkt in den stark betroffenen Dürreregionen. Im Yunnan-TV wurde aber jeden Tag mit eindrücklichen Bildern über die Dürre berichtet.
Yunnan ist einer der faszinierendsten Teile von China.
Hier ein paar ausgewählte Infos über Yunnan:
„Yúnnán…ist eine Provinz im Südwesten der Volksrepublik China. Mit 394.100 Quadratkilometern ist sie etwa so groß wie Deutschland und die Niederlande zusammen…..
Geografie
Yunnan ist diejenige Provinz, die die deutlichsten kulturellen und geographischen Unterschiede in China repräsentiert. Die Provinz zeichnet sich durch eine sehr große Biodiversität aus. In Yunnan leben die letzten 250 wilden Elefanten Chinas, die unter strengem Naturschutz stehen. Die Naturräume sind durch den Gegensatz von schneebedeckten Bergen mit Hochgebirgsvegetation bis hin zu Tälern mit subtropischer bis tropischer Vegetation geprägt……
Demografie
Yunnan ist die Provinz Chinas mit der höchsten ethnischen Diversität. Etwa 38 % der Bevölkerung dieses durch Gebirgskämme kleinräumig unterteilten Landes gehören ethnischen Minderheiten an. Dazu gehören folgende Völker und Volksgruppen: Yi, Bai, Hani, Dai, Miao, Lisu, Hui, Lahu, Va, Naxi, Mosuo, Yao, Tibeter, Jingpo, Blang, Primi, Nu, Achang, Jino, Mongolen, Derung, Mandschu, Sui, und Bouyei.
Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten Panthay bzw. Hui und andere muslimische Völker Chinas über 31 % der damaligen Bevölkerung (3,75 Mio. von 12 Mio. Einwohnern) ausgemacht, heute sind es nur noch 1,5 %.
Von den 55 in China offiziell anerkannten ethnischen Volksgruppen leben 36 in Yunnan…….
Kultur
Tee ist eines der bekanntesten produzierten Produkte. Der bekannte Pu-Erh-Tee erhielt seinen Namen nach der Stadt Pu’er. Schwarztees aus Yunnan gehen fast ausschließlich in den Export, erzielen aber auf den internationalen Märkten nicht so hohe Preise wie Tees aus der Nachbarprovinz Sichuan. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird auch Kaffee in Yunnan angebaut, die von Kaffee-Pflanzungen eingenommenen Anbauflächen erreichen fast 25.000 Hektar….
Tourismus
Touristische Zentren in Yunnan sind Dali, die Naxi-Stadt Lijiang, Shangri-La, Shilin und Jinghong in Xishuangbanna.
Die Altstadt von Lijiang (13. Jh.) ist ein UNESCO-Weltkulturerbe seit 1997.
Der Steinwald Shilin, 120 Kilometer südöstlich von Kunming, ist die größte Sehenswürdigkeit der Provinz. Die bizarre Karstlandschaft entstand durch tektonische Bewegungen und Erosion im Kalkgestein. Die Felsformationen, die bis zu 30 Meter hoch sind, ragen wie Türme in den Himmel.“
(Quelle: Wikipedia)
Mir haben die Gebirgsregionen um Lijiang und Shangri-La (Zhongdian) sehr gefallen. Und der Regenwald in Xishuangbanna.
Kunming als Hauptstadt der Provinz Yunnan ist zwar wie jede chinesische Grossstadt ein Riesenkoloss (2009: rund 7 Millionen Einwohner). Kunming liegt in einer Höhe von etwa 2000 m ü. M. und hat das ganze Jahr über ein relativ mildes Klima, weshalb es auch „Stadt des ewigen Frühlings“ genannt wird.
Besonders bekannt ist Kunming für seine Kamelien, Orchideen, Azaleen und Primeln.
Die Atmosphäre in Kunming habe ich als entspannt erlebt, was in chinesischen Grossstädten nicht selbstverständlich ist. Ausserdem gibt es im „Just hot“ ausgezeichneten Kaffee und perfekte Gipfeli (Croissants). Wenn ich mich dazu entschliessen würde, in China zu leben, dann wäre Kunming ein Favorit.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch