Schlafstörungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Daher zählen Schlaf anstoßende Medikamente zu den am meisten verordneten Arzneien.
Schätzungen zufolge leiden mehr als 30 Prozent der Bevölkerung unter Schlafstörungen und zehn Prozent zeigen dadurch verursachte Leistungseinbußen am Tage. Sechs bis zehn Prozent aller Erwachsenen nahmen einer aktuellen Studie gemäss Schlafmittel ein, um sich zu einem besseren Schlaf zu verhelfen.
Neben der Klassifizierung der Schlafstörung und der Behandlung ihrer Ursachen können auch einfache schlaffördernde Maßnahmen und die temporäre Anwendung schlafanstoßender Arzneimittel sinnvoll sein. Pflanzliche Arzneimittel stellen dabei eine wissenschaftlich gut belegte Alternative zu zahlreichen chemisch-synthetischen Schlafmitteln dar.
Die Heilpflanzen-Präparate bieten neben ihrer milden schlafanstossenden Wirkung weitere Vorteile, beispielsweise die Erhaltung eines natürlichen Schlafprofils und den Wegfall des Risikos von Abhängigkeit oder eines „Hang-over“ am nächsten Tag.
Gut belegt ist zum Beispiel ein Kombinationspräparat methanolischer Trockenextrakte aus Baldrian und Hopfen bei Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen.
Die adenosinerge Wirkung von Baldrian verbessert die Schlafbereitschaft und wird durch die melatonerge Wirkung des Hopfens ergänzt, die den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützt.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/schlafstoerungen/article/812692/pflanzliche-schlafmittel-frei-hang-over.html?sh=2&h=658195823
Kommentar & Ergänzung:
Pflanzliche Schlafhilfen wirken nicht in jedem Fall von Schlafstörungen. Aber aufgrund der guten Verträglichkeit und dem Fehlen riskanter Nebenwirkungen sind sie in vielen Situationen eine gute Option.
Neben Baldrian und Hopfen kommen als Phytosedativa auch Lavendelblüten bzw. Lavendelöl, Melissenblätter bzw. Melissenöl, sowie Passionsblumenkraut.
Als Abendtee beliebt in Pflegeheimen und im Spital ist der Orangenblütentee.
Siehe auch:
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Pflanzliche Schlafmittel: Weder Hang-over noch Entzugssymptome
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