Die etablierten Methoden der klassischen Medizin in der Onkologie (Operation, Chemotherapie, Hormontherapie, Strahlentherapie) gehen bekanntermassen mit erheblichen unerwünschten Nebenwirkungen einher.
Für Krebskranke, die Möglichkeiten suchen, ihre Heilungschancen zu verbessern und gleichzeitig Nebenwirkungen der klassischen Medizin zu vermindern, hält die komplementäre Onkologie Vorschläge bereit.
Dabei gelte es, die verschiedenen Abschnitte einer onkologischen Therapie mit solchen Methoden zu ergänzen, die sich als wirksam und sinnvoll erwiesen haben, erklärte Professor Karsten Münstedt vom Universitätsklinikum Gießen und Marburg zum Medica-Kongress.
Grundsätzlich sei dabei auch die Tumorentität (Tumorart) zu berücksichtigen. Als Beispiele sinnvoller Maßnahmen erwähnt Prof. Münstedt:
„Enzymtherapie begleitend zu einer operativen Intervention,
Selensupplementation bei Mangelsituationen begleitend zu einer Chemo- und Strahlentherapie,
Sport zur Behandlung einer chemotherapieinduzierten Fatigue,
Massage zur Stimulation der Immunfunktion unter einer Chemotherapie,
Lokale Honiganwendung bei Hauttoxizität im Rahmen einer Strahlentherapie,
Trinken von grünem Tee bei manchen Chemotherapien (Carboplatin), bei Einnahme von Tamoxifen oder im Rahmen der Nachsorge bei Patientinnen mit Brust- und Ovarialkarzinomen,
Vitamin D-Supplementation oder Sonnenexposition im Rahmen der Nachsorge.“
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/826890/komplementaere-onkologie-sieben-tipps-krebskranke.html?sh=3&h=-567318133
Kommentar & Ergänzung:
Zum Grüntee:
Beim Thema „Grüntee & Krebs“ ist die Lage sehr kompliziert.
Experimente im Labor und an Tieren zeigen, dass der Grüntee-Wirkstoff Epigallocatechingallat (EGCG) möglicherweise Tumorzellen hemmen kann. Ob diese Effekte aber auch bei Krebspatienten in klinisch relevantem Mass auftreten, ist noch weitgehend unklar.
Möglicherweise kann Grüntee die Wirksamkeit mancher Chemotherapien unterstützen. Andere Chemotherapeutika (z. B. Bortezomib) werden in ihrer Wirkung aber abgeschwächt.
Informieren Sie deshalb ihre Onkologin oder ihren Onkologen, wenn Sie Grüntee parallel zu einer Chemotherapie anwenden wollen.
Zum Honig:
Honig zeigt auch gute Wirksamkeit gegen Mucositis / Mundschleimhautentzündung. Siehe:
Palliative Care & Onkologiepflege: Honig bei Mucositis / Mundschleimhautentzündung
Die Phytotherapie kennt eine ganze Reihe von Heilpflanzen-Anwendungen, die sich zur Vorbeugung oder Behandlung von Mucositis / Mundschleimhautentzündung eignen.
Erwähnt seien beispielsweise:
– Die Klassiker: Kamillentee, Salbeitee,, Malvenblättertee („Chäslichrut“)
– Reizlindernde und schützende Schleimpflanzen wie Leinsamen und Eibischwurzel
– Sanddornöl
– Gerbstoffpflanzen wie Schwarztee, Tormentill (Blutwurz), getrocknete Heidelbeeren
– Gefrorene Ananasstückchen.
P. S.: Ich führe sehr gerne Teamweiterbildungen in Pflegeheimen, Spitex-Organisationen, Kliniken und in der Palliative Care durch mit dem Ziel, fundierte Heilpflanzen-Anwendungen in die Pflege zu integrieren. Info
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch