Minzöl („Japanisches Pfefferminzöl“) ist ein ätherisches Öl, das aus dem Kraut bestimmter Ackerminzen gewonnen wird. Es wird als kostengünstige Alternative zu dem höherwertigen Pfefferminzöl in ähnlichen Einsatzbereichen angewendet.
Herstellung
Minzöl wird mittels Wasserdampfdestillation aus dem Kraut mentholreicher Kulturformen der Ackerminze gewonnen. Für pharmazeutische Qualitäten des Öls (Menthae arvensis aetherolum) sind Mentha arvensis L. var. piperascens MALINV. ex HOLMES (Japanische Minze) sowie Mentha canadensis L. zugelassene Stammpflanzen. Aus dem primär gewonnenen sehr mentholreichen dickflüssigen ätherischen Öl (Mentholgehalt bis zu 90 %) wird ein Teil des Menthols nach Kristallisation durch Filtration abgetrennt und nach Rektifikation das Minzöl erhalten.
Ein naturbelassenes Minzöl existiert nicht, da der natürliche Mentholgehalt für eine Anwendung zu hoch ist und somit vermindert werden muss. Die Ackerminze wird zur Gewinnung natürlichen Menthols für die Arznei- und Kosmetikindustrie genutzt. Von Mentha arvensis gibt es unterschiedliche Pflanzenzüchtungen, die das Ziel haben, den Mentholgehalt und die ätherische Ölausbeute zu steigern. So liegt der Mentholgehalt neuerer Pflanzenzüchtungen bei ca. 90 % der gesamten Menge an ätherischem Minzöl.
Inhaltsstoffe
Minzöl enthält etwa 30 – 50 % Menthol, etwa 17 – 35 % Menthon, etwa 5 – 13 % Isomenthon und etwa 1,5 – 7 % Menthylacetat, sowie weitere Terpene.
Wirkung des Minzöls
Der chemische Hauptbestandteil des Minzöls ist Menthol. In höherer Dosierung wirkt das ätherische Öl darum lokal betäubend (anästhesierend) und schmerzunterdrückend (analgetisch), die Wirkung entspricht dem des (echten) Pfefferminzöls aus Mentha piperita.
Menthol wirkt am Kälte-Menthol-Rezeptor (TRPM8), deshalb hat das Öl eine (scheinbar) kühlende Wirkung, die Körpertemperatur wird aber nicht beeinflusst. Diese Wirkung ist vergleichbar mit dem Hitzereiz des Alkaloids Capsaicin aus Paprika.
Anwendung des Minzöls
Innerlich wird Minzöl bei Blähungen (Meteorismus), funktionellen Magenbeschwerden, Darmbeschwerden (Reizdarm) und Gallenbeschwerden und Katarrhen der oberen Luftwege angewendet. Die äußerliche Anwendung des Minzöls erfolgt auf den Schläfen bei Kopfschmerzen und zur Linderung der Symptome von Erkältungen. Mit Hilfe von Inhalation können bei Husten festsitzender Schleim gelöst und die oberen Atemwege frei gemacht werden. Das Einreiben verspannter Muskelpartien mit Minzöl kann die Beschwerden lindern.
Minzöl kommt zudem als Aroma in Lebensmitteln und Mundpflegemitteln zum Einsatz. Hinsichtlich Geruchqualität und Geschmacksqualität ist es dem echten Pfefferminzöl unterlegen.
Anwendungsbeschränkung
Minzöl und minzölhaltige Zubereitungen dürfen nicht bei Kleinkindern und Säuglingen eingesetzt werden, weil dies mit dem Risiko lebensbedrohlicher Atemnotzustände verbunden ist.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Minzöl
Kommentar & Ergänzung:
Gegen Spannungskopfschmerzen wird Minzöl in 10%iger Konzentration eingerieben, zum Beispiel gemischt mit fettem Öl (bspw. Mandelöl).
Oft wird aber zu diesem Zweck Pfefferminzöl aus Mentha piperita verwendet.
Siehe dazu:
Pfefferminzöl gegen Kopfschmerzen
Phytotherapie: Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerzen
Pfefferminzöl lindert Spannungskopfschmerzen
Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen
Spannungskopfschmerzen lindern mit Pfefferminzöl oder Tigerbalsam
Ebenfalls gegen Kopfschmerzen eingesetzt wird China Kopfwehöl, das aus Pfefferminzöl, Kampfer, Menthol, Eucalyptusöl, Methylsalicylat und Thymol besteht.
Siehe:
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch