Die Zeitschrift „Die Apotheke“ ( Nr. 3 / 2012) berichtet über die Behandlung von Erkältungskrankheiten. Ein Abschnitt des Beitrages thematisiert Heilpflanzen-Anwendungen bei Halsschmerzen:
„Auch der Bereich der pflanzlichen Medizin bietet für die Behandlung unangenehmer Halsschmerzen vielversprechende Linderung – diverse Pflanzenextrakte stehen in Form von Tinkturen, Tees, Säften oder Dragees zur Verfügung. Je nach enthaltender Heilpflanze verfügen diese Extrakte über entzündungshemmende und adstringierende, d.h. eine zusammenziehende, Wirkung und tragen zur Bildung und Aufrechterhaltung einer intakten Schleimhaut in Mund und Rachenraum bei. Beispielsweise werden Extrakte aus Kamillenblüten mit sanfter und reizlindernder Wirkung, Lindenblüten, sowie Extrakte aus Blättern von Salbei oder Spitzwegerich eingesetzt. Beliebt ist auch die Heilpflanze Isländisch Moos, welche aufgrund ihrer reizlindernden Schleimstoffe rasche Linderung verspricht und vor weiteren Angriffen schützt…..Pflanzliche Arzneimittel gegen Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Heiserkeit können auch begleitend zu den bei eitriger Mandelentzündung nötigen Antibiotika angewandt werden.“
Kommentar & Ergänzung:
Den besten Ruf als Halswehmittel hat wohl die Salbei (Salvia officinalis).
Salbeiblätter enthalten als Wirkstoffe ein ätherisches Öl und Gerbstoffe (genauer: Lamiaceen-Gerbstoffe, bzw. Rosmarinsäure).
Siehe:
Was ist Rosmarinsäure?
Antientzündlicher Effekt von Rosmarinsäure belegt
Bei Halsschmerzen empfiehlt es sich mit Salbeitee oder mit verdünntem Salbeiextrakt zu gurgeln – und zwar ausgiebig, mehrmals täglich während etwa zwei Minuten. Man kann Salbeiblätter aber auch direkt kauen und ein paar Minuten im Mund belassen.
Spitzwegerich hat sein Anwendungsgebiet wegen seinem Schleimgehalt eher bei trockenem Reizhusten und enthält zudem antibakterielle Wirkstoffe (Aucubin).
Auch Isländisch Moos wird eher bei Husten eingesetzt. Neben Schleimstoffen enthält die Flechte bittere Flechtensäuren mit antimikrobieller Wirkung.
Lindenblütentee gilt traditionell als schweisstreibendes Mittel bei Fieber, wobei diese Wirkung aber nicht geklärt ist.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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