Phytotherapie und Aromatherapie setzen verschiedenste ätherische Öle gegen Mykosen ein.
Viele ätherische Öle zeigen gute fungizide (pilztötende) oder fungistatische (pilzhemmende) Wirkung.
Ich stelle hier die Vorschläge aus dem Buch „Aromatherapie“ von Dietrich Wabner und Christiane Beier (Hrsg.) vor:
– Cajeputöl, Zitronenöl, Teebaumöl, Lemongrasöl (Zitronengras), Manukaöl, Vetiveröl: Sie sollen speziell bei Trichophytonarten angezeigt sein.
– Geranienöl: Soll gute Erfolge zeigen bei Candidosen, aber auch hilfreich sein gegen Dermatophyten und Onychomykosen.
– Kümmelöl, Petitgrainöl, Eucalyptusöl aus Eucalyptus citriodora, Sandelholzöl: Sollen besonders gut geeignet sein bei Microsporen.
– Palmarosaöl: Soll fungizide Eigenschaften zeigen vor allem bei Candidosen und zudem entzündungswidrig und schmerzstillend wirken.
– Patchouliöl: Soll gut gegen Candidosen wirken und die Hautregeneration fördern.
– Speiklavendelöl: Soll erfahrungsheilkundlich mit Erfolg bei Tinea pedis (Fusspilz) eingesetzt werden.
– Teebaumöl: Sei das wichtigste Öl in der Therapie bei allen Arten von Hautmykosen aufgrund seiner ausgeprägt fungiziden Wirkung. Da Teebaumöl die Haut stark austrocknet wird empfohlen, die Haut mit einem pflegenden Öl oder Sheabutter behandelt werden.
– Zedernholzöl, Sandelholzöl, Vetiveröl, Teebaumöl, Oreganumöl: Sollen insbesondere zum Einsatz kommen bei Malasseziaarten.
– Zitronenöl, Palmarosaöl, Patchouliöl, Lemongrasöl: Seien vor allem angezeigt bei der Epidermophytenarten.
Quelle:
Dietrich Wabner / Christiane Beier (Hrsg.); Aromatherapie, Urban & Fischer 2009
(Das Buch „Aromatherapie“ können Sie anschauen im Buchshop)
Kommentar & Ergänzung:
Diese Aufzählung krankt an einem Problem, welches in der Aromatherapie-Fachliteratur oft anzutreffen ist. Die Aussagen sind kaum überprüfbar, weil nicht offengelegt wird, wie sie zustande gekommen sind. Um mir eine eigene Meinung darüber zu bilden, ob zum Beispiel Patchuliöl wirklich überzeugend gegen Epidermophyten wirkt, müsste ich erfahren, auf welchen Erkenntnissen diese Aussage basiert.
Wer vertritt sie? Wie kam dieser Mensch zu seiner Aussage?
Eigene Erfahrungen? Dann stellt sich die Frage, wie sorgfältig die Person sich mit ihren Erfahrungen auseinandergesetzt hat.
Experimente? Studien mit Patienten? Dann wäre wichtig zu wissen, um welche Art von Experimenten oder Studien es sich handelt.
Nur wenn ich den Weg sehe, auf dem eine Aussage zustande gekommen ist, kann ich ihre Glaubwürdigkeit beurteilen. Diese Transparenz fehlt oft in der Aromatherapie-Fachliteratur.
In der Phytotherapie-Fachliteratur entstammen viele Aussagen über Heilwirkungen von Arzneipflanzen den Monografien der ESCOP.
In diesen Fällen lässt sich überprüfen, welche Fachleute für die Empfehlungen stehen und auf welcher Erkenntnisbasis sie ihre Schlussfolgerungen getroffen haben.
In diesem Sinne gut belegt sind zum Beispiel pilzhemmende Eigenschaften bei Teebaumöl, Lavendelöl (aus Lavandula angustifolia und Lavandula viridis), Korianderöl, Kümmelöl, Eukalyptusöl.
Aus Gründen der besseren Verträglichkeit ziehe ich selber Lavendelöl und Korianderöl dem Teebaumöl vor.
Siehe auch:
Jasminöl, Teebaumöl und Minzöl gegen Scheidenpilz untersucht
Ätherische Öle gegen Hefepilze (Candida albicans)
Lavendelöl wirksam gegen Hautpilze
Heilpflanzen bei Pilzerkrankungen (Mykosen)
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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