Atemnot und Husten sind häufige belastende Symptome bei Patientinnen und Patienten in der Palliative Care.
Claudia Bausewein und Steffen T. Simon haben durch Literaturrecherche und mit Berücksichtigung nationaler und Internationaler Leitlinien sowie eigener Erfahrungen zusammengetragen und bewertet, was sich zur Linderung von Atemnot und Husten bei Patientinnen und Patienten in der Palliative Care bewährt hat.
Hier die zusammengefassten Ergebnisse:
„Allgemeinmaßnahmen umfassen Beruhigung, Erstellung eines Notfallplans, körperliche Aktivität und Entspannungsübungen. Unterstützende nichtpharmakologische Maßnahmen können die Nutzung eines Rollators (Evidenzgrad 1−), ein kühler Luftzug, beispielsweise durch einen Handventilator (Evidenzgrad 1−), oder Physio- und Atemtherapie sein. Opioide sind die Medikamente der Wahl mit guter Evidenz (Evidenzgrad 1+), Benzodiazepine werden häufig verwendet, zeigten in einer Metaanalyse aber keine statistisch signifikante Wirksamkeit (Evidenzgrad 1+). Bei Husten mit ausgeprägter Schleimbildung helfen Protussiva zur Schleimlösung. Antitussiva unterdrücken den Hustenreflex peripher und zentral (Evidenzgrad 1+ bis 3). Zentral wirksam sind Opioide, Morphin (Evidenzgrad 1−), sowie Dextrometorphan (Evidenzgrad 1−) mit guter antitussiver Wirkung und geringer Toxizität.“
Im Artikel, der auf aerzteblatt.de publiziert wurde, werden die einzelnen Massnahmen genauer erläutert und vorgestellt.
Sie finden den meines Erachtens sehr informativen Text hier:
http://www.aerzteblatt.de/archiv/145226/Atemnot-und-Husten-bei-Palliativpatienten
Mich selber haben in diesem Beitrag vor allem auch die nichtmedikamentösen Massnahmen interessiert – zu Beispiel der Handventilator.
Bei den auswurffördernden Mitteln wird unter anderem auch der „Thymian-Hustensaft“ erwähnt. Dass er gleichzeitig als Beispiel für die *reizlindernden Mittel“ aufgeführt wird, ist eher fragwürdig. Thymian gilt als schleimlösend und allenfalls krampflösend auf die Bronchien – es kommt auf die Anwendungsforma an – aber als reizlindernd gilt er in der Phytotherapie-Fachliteratur nicht.
P. S. Falls Sie im Bereich Palliative Care tätig sind: Am 23. Oktober 2013 findet in Winterthur das nächste Tagesseminar statt zum Thema „Heilpflanzen-Anwendungen in Onkologiepflege und Palliative Care“. Infos dazu im Kurskalender.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Heilpflanzenexkursionen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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