Die Pseudo-Hilfsorganisation „Homöopathen ohne Grenzen“ steht erneut in der Kritik. Nach einem kritischen Beitrag im „BMJ“ berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) über die obskure Organisation.
Siehe:
Homöopathie: Alternativheiler für die Krisengebiete?
http://www.bmj.com/content/347/bmj.f5448
Absolut fragwürdig ist nur schon die Namensgebung: „Homöopathen ohne Grenzen“. Damit stellt sich die Organisation in eine Reihe mit „Ärzte ohne Grenzen“ (Médecins sans Frontières, MSF). Das zeugt meines Erachtens von Verblendung und ist ein allzu durchsichtiger Versuch, vom Ruf der MSF auch noch etwas abzubekommen.
Die Médecins sans Frontières leisten seit 40 Jahren konkrete medizinische Hilfe in Katastrophen-, Kriegs- und Krisenlagen, wobei MedizinerInnen und Pflegekräfte sich oft auch in Situationen engagieren, die ein erhebliches Gefahrenpotenzial enthalten.
Die „Homöopathen ohne Grenzen“ dagegen phantasieren sich zurecht, dass sie AIDS, Malaria und weiss nicht was alles noch behandeln, ohne dass es dabei auch nur den Hauch eines Beleges für eine Wirksamkeit gibt.
Meiner Ansicht nach steht ausser Frage, dass manche Patientinnen und Patienten von einer homöopathischen Behandlung profitieren können. Rheuma-Patienten zum Beispiel, die zusätzlich zur üblichen medizinischen Therapie eine individuelle homöopathische Behandlung bekommen, ziehen daraus Vorteile bezüglich Lebensqualität und Schmerzempfinden. Das zeigt eine Studie der Rheumatologin Sarah Brian von der Complementary and Integrated Medicine Research Unit am Aldermoor Health Centre in Southamptom. Das gilt es ernst zu nehmen.
Siehe:
Wirkt Homöopathie und wenn ja – wie?
Die gleiche Studie zeigt allerdings auch: Es sind nicht die Globuli, die für diesen Effekt verantwortlich sind. Entscheidend sind die intensivere Betreuung und das Ritual.
Diese Punkte werden aber beispielsweise in Afrika durch die traditionelle afrikanische Medizin abgedeckt. Das gilt es genauso ernst zu nehmen. In diesem Bereich in Afrika, Südamerika oder Asien ein europäisches Verfahren einzuführen, scheint mir sehr fragwürdig.
Und für die massiven Probleme mit AIDS und Malaria braucht Afrika nicht Globuli – sondern Medizin.
In dem Sinne, dass sie ihre Grenzen nicht sehen, tragen die „Homöopathen ohne Grenzen“ ihren Namen meines Erachtens zu Recht.
Homöopathen ohne Grenzen: Sketch von Anke Engelke auf Youtube
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