Basenfasten ist im Trend. Mehr Energie, weniger Gewicht und ein Grossputz für den Organismus. Die Versprechungen zu den positiven Wirkungen des Basenfastens sind ziemlich umfassend. Basenfasten basiert aber auf fragwürdigen Theorien.
Das stellte vor kurzem die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) klar:
„Beim Basenfasten dürfen nur Lebensmittel verzehrt werden, die als basisch gelten. Wichtige Lebensmittel wie Getreide- und Milchprodukte werden in zu geringen Mengen empfohlen, da sie als ’säureüberschüssig‘ gelten. Eine durch die Ernährung verursachte Übersäuerung ist bei Gesunden jedoch nicht zu befürchten. Verschiedene Puffersysteme unseres Körpers regulieren die Säure-Basen-Konzentration im Blut und halten sie konstant. Zusätzliche ‚basenfördernde‘ Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen ist unnötig.“
Quelle:
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=1359
Kommentar & Ergänzung:
Problematisch an der Säure-Basen-Theorie ist meiner Ansicht nach, dass den Menschen ein Mangel eingeredet wird, ein Basenmangel, der dann mit entsprechenden Basenpulvern scheinbar wieder behoben wird. Das ist reine Angstmacherei, welche das Vertrauen in die Kompetenz unserer Puffersysteme unterminiert. Unser Organismus kann jedoch bestens mit säurebildender Nahrung umgehen.
Die Säuren, die bei der Verdauung einiger Lebensmittel entstehen, scheidet der Mensch hauptsächlich durch die Atmung oder durch die Niere aus.
An dieser Konsumententäuschung beteiligen sich inzwischen auch Grossverteiler wie die Migros mit Basenpräparaten. Offenbar will man dieses Geschäft nicht den Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und den Internetshops überlassen.
Siehe auch:
Basendiät gegen Übersäuerung des Körpers
Übersäuerung macht krank – stimmt das?
Die Konsumentinnen und Konsumenten werden schamlos abgezockt, wenn sie solche haltlosen Versprechungen nicht kritisch hinterfragen. In meinen Kursen und Ausbildungen kann man lernen, Versprechungen auf ihre Substanz hin zu überprüfen. Das ist meines Erachtens eine zentrale Aufgabe von Ausbildungen und Weiterbildungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Heilpflanzenexkursionen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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