Teebaumöl wird schon seit vielen Jahren auch in der Tiermedizin eingesetzt zur Prophylaxe und Therapie von verschiedenen Hauterkrankungen. Besonders kleinere, oberfächliche Hautveränderungen und Verletzungen werden gerne – oft vom Tierbesitzer in Eigenregie – mit Teebaumöl behandelt.
Dabei ist allerdings unbedingt darauf zu achten, bei welcher Tierart Teebaumöl oder Teebaumöl-haltige Produkte (von verschiedenen Melaleuca-Arten stammend) eingesetzt werden, denn es gibt in der Verstoffwechslung bestimmter Substanzen zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Tierarten.
In der Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie (Nr. 3 / 2016) weißt die Tiermedizinerin Dr. med. vet. Isabella Hahn-Ramssl darauf hin, dass insbesondere Katzen besonders empfindlich auf die Phenole, Alkohole und Carbonsäuren reagieren, die als Bestandteil vieler ätherischer Öle vorkommen.
Daher seien nicht nur Teebaumöl sondern auch andere terpenhaltige ätherische Öle, wie z. B. Eukalyptusöl oder Thymianöl, potenziell toxisch für Katzen.
Vergiftungsgefahr durch das ätherische Öl des Australischen Teebaums bestehe jedoch auch besonders bei Jungtieren aller Tierarten. Meist seien es aber die orale Verabreichung, ungeeignet hohe Dosierungen oder durch schlechte Lagerung bedingte „alte“ Teebaumöle und Teebaumöl-Produkte, die toxische Erscheinungen bei Tieren auslösen..
Quelle:
https://www.phytotherapie.co.at/pdf/PT0316.pdf
Kommentar & Ergänzung:
Teebaumöl ist ein interessantes ätherisches Öl, hauptsächlich wegen seiner antimikrobiellen Wirkung. Es ist aber nicht so einzigartig in seiner Wirkung, wie es manchmal dargestellt wird.
Auch viele andere ätherischen Öle wirken antimikrobiell und sind zudem oft geruchlich angenehmer und auf der Haut verträglicher. In diesem Anwendungsbereich würde ich daher zum Beispiel auch an Lavendelöl oder Korianderöl denken.
Siehe auch:
Teebaumöl korrekte Aufbewahrung reduziert Nebenwirkungen
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz