Verlagsbeschreibung
Ein politikphilosophischer Blick auf die Krisen der Gegenwart
Nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs und schon gar nicht seit dem Fall der Berliner Mauer war die Demokratie derart infrage gestellt wie heute. Autoritäre Herrscher und ihre Machtapparate haben eine Strahlkraft entwickelt, die weit über den verführerischen Charme des Experiments hinausreicht. Sie faszinieren Bürgerinnen und Bürger ebenso wie politische Eliten. Es könnte der Eindruck entstehen, die Epoche liberaler Staaten, die Frieden, Wachstum und Wohlstand gebracht haben, neige sich ihrem Ende zu. Die Demokratie westlichen Zuschnitts mit Rechtsstaat, liberaler Wirtschaftsordnung und sozialstaatlichen Institutionen steht vor ihrer ersten wirklichen Bewährungsprobe. Ein Rückgriff auf die Grundkonzepte der politischen Philosophie ist notwendiger denn je. Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Zur Autorin Katja Gentinetta
Katja Gentinetta (* 1968), Dr. phil., Studium der Philosophie, Germanistik und Geschichte in Zürich und Paris. Nach leitenden Positionen in Kultur und Verwaltung Stv. Direktorin des Think Tanks Avenir Suisse. Seit 2011 selbstständige Politikphilosophin, Mitinhaberin von GENTINETTA* SCHOLTEN für gesellschaftspolitische Beratung, Lehrbeauftragte an den Universitäten St. Gallen, Zürich und Luzern sowie Verwaltungs- und Stiftungsrätin. Sie ist Kolumnistin bei der AZ Nordwestschweiz und moderiert zusammen mit Chefredaktor Eric Gujer die Sendung NZZ Standpunkte.
Kommentar von Martin Koradi
Das Buch enthält 37 Beiträge der Politphilosophin Katja Gentinetta, die zwischen 2011 und 2017 grösstenteils in der Aargauer Zeitung, in der NZZ, in Die ZEIT und in der Handelszeitung erschienen sind.
Die Texte nehmen meist aktuelles Geschehen auf und verknüpfen es geschickt mit philosophischen Erkenntnissen und Ideen. Sie bleiben dadurch nah am politischen Alltag und heben nicht in abstrakte philosophische Gefilde ab. Wer über Demokratie, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik reflektieren möchte, bekommt hier gute Impulse.
Die Autorin umschreibt in der Einleitung den Inhalt so:
„Der erste Teil enthält jene Beiträge, in denen es um die Politik in der Schweiz geht, der zweite solche, in der das Verhältnis der Schweiz zur Europäischen Union sowie deren politische Verfassung im Zentrum stehen. Ausgehend von der Finanzkrise erörtern die Artikel des folgenden Kapitels wirtschaftspolitische Fragen, gefolgt von Auseinandersetzungen mit der gesellschaftlichen Sicht auf die Wirtschaft. Den Schluss machen jüngere Beiträge, die sich mit den Ereignissen und Debatten der letzten Jahre – Migration, Terrorismus, Krieg, Digitalisierung – auseinandersetzen. Sie stellen Francis Fukuyamas Prognose des Endes der Geschichte mit dem Erreichen der liberalen Demokratie zumindestens vorläufig infrage.“
Wir hatten in Europa einige Jahrzehnte das Privileg stabiler Verhältnisse. Die politischen Prozesse verliefen in einigermassen geordneten Bahnen, auch wenn ein grosser Teil der Menschen sich nicht besonders damit befassten, sondern hauptsächlich ihren privaten und geschäftlichen Interessen nachgingen. Das ändert sich jetzt möglicherweise, weil besorgniserregende gesellschaftspolitische Entwicklungen vermehrte Aufmerksamkeit benötigen. Doch wie kommt man wieder in Kontakt mit diesem politischen Terrain nach längerer Abwesenheit?
Die 37 Beiträge in diesem Buch aus der Reihe NZZ Libro könnten hier einen passenden Einstieg bieten, weil sie in gut verdaubaren Portionen ein breites Themenfeld erkunden.
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde am Seminar für Integrative Phytotherapie in Winterthur (Schweiz) und Leiter von Kräuterwanderungen und Kräuterkursen.
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