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Homöopathie bei Sportverletzungen: Medizin-Transparent untersucht Traumeel

Gesundheitliches

Avatar-FotoMartin Koradi01.09.2018

Bei Sportverletzungen kommt oft das homöopathische Mittel Traumeel als Salbe oder Gel zur Anwendung.

Das Portal Medizin-Transparent hat die Studienlage zur Homöopathie bei Sportverletzungen unter die Lupe genommen und kommt zum Schluss, dass Belege für eine Wirksamkeit fehlen. Die genauen Begründungen dazu sind hier zu finden.

Aus phytotherapeutischer Sicht ist interessant, dass Traumeel zwar als Homöopathikum angepriesen wird, in der Realität aber eher als homöopathisch-phytotherapeutisches Mischprodukt angesehen werden könnte.

Laut Packungsprospekt hat Traumeel Gel pro 1 g folgende Zusammensetzung:

Achillea millefolium TM 0.9 mg, Aconitum napellus D1 0.5mg, Arnica montana D3 15 mg, Atropa belladonna D1 0.5 mg, Bellis perennis TM 1 mg, Calendula officinalis TM 4,5 mg, Chamomilla recutita TM 1,5 mg, Echinacea angustifolia TM 1,5 mg, Echinacea purpurea TM 1,5 mg, Hamamelis virginiana TM4,5 mg, Hepar sulfuris D6 0,25 mg, Hypericum perforatum D6 0,9 mg, Mercurius solubilis Hahnemanni D12 0,4 mg, Symphytum officinale D4 1mg, Zusätzliche Hilfsstoffe: Salbe: Cetylstearylalkohol, dickflüssiges Paraffin, weisses Vaselin, Alkohol 13.8 Vol%, Wasser Gel: Carbopol 980, Alkohol 25 Vol%, Wasser

Was sehen wir da?

Neben homöopathisch verdünnten Bestandteilen (erkennbar an den D-Bezeichnungen) enthält der Traumeel Gel folgende Urtinkturen nach homöopathischem Arzneibuch:

Achillea millefolium TM – Schafgarbentinktur

Bellis perennis TM – Gänseblümchentinktur

Calendula officinalis TM – Ringelblumentinktur

Chamomilla recutita TM – Kamillentinktur

Echinacea angustifolia TM – Sonnenhuttinktur aus Schmalblättrigem Sonnenhut

Echinacea purpurea TM – Sonnenhuttinktur aus Purpur-Sonnenhut

Hamamelis virginiana TM4 – Hamamelistinktur (Zaubernuss)

Kommentar:

TM bedeutet „Teinture-mère“ und im deutschen Sprachraum „Urtinktur“.

Urtinkturen werden nach den Regeln des Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) hergestellt und sind im allgemeinen Frischpflanzentinkturen. Weil sie dem HAB entsprechen, kann man sie zwar als „homöopathisch“ bezeichnen. Sie sind aber eigentlich nur die Ausgangsbasis für die Herstellung von Homöopathika und wurden noch keiner Verdünnung (homöopathisch „Potenzierung“) unterzogen.

Daher enthalten sie noch Wirkstoffe in relevanter Menge und können auch als phytotherapeutische Tinkturen aufgefasst und beurteilt werden.

Den Unterschied zwischen homöopathischen und phytotherapeutischen Bestandteilen sieht und kommentiert auch Medizin-Transparent:

„In homöopathischen Arzneimitteln sind Substanzen üblicherweise so stark verdünnt, dass sie keine Wirkung mehr besitzen können. Oft sind sie auch im Labor nicht mehr nachweisbar. Solche Mittel wirken nachweisbar nicht besser als wirkstofflose Scheinmedikamente (Placebo)………

Dass Traumeel in Gel- oder Salbenform eine Wirkung haben könnte, die über eine angenehme und bei Sportverletzungen empfohlene Kühlung hinausgeht, ist dennoch prinzipiell denkbar.

Der Grund: Traumeel als Salbe oder Gel enthält neben stark verdünnten Substanzen in „homöopathischen“ Mengen auch Pflanzenextrakte in deutlich höheren Konzentrationen, etwa von Ringelblume, Hamamelis und Echinacea. Die Menge dieser pflanzlichen Stoffe könnte ausreichen, um – zumindest theoretisch – wirksam zu sein.

Ob in Traumeel tatsächlich eine geeignete und ausreichend dosierte Mischung von Pflanzenstoffe steckt, um bei Sportverletzungen helfen zu können, müsste allerdings erst in gut gemachten, ausreichend großen Studien geklärt werden.“

Gut. Dann schauen wir uns diese „Pflanzenextrakte“ einmal genauer an. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Frischpflanzentinkturen eher geringere Wirkstoffmengen enthalten als Tinkturen aus getrockneten Pflanzen, wie sie die staatlichen Arzneibücher (Pharmakopöe) vorziehen. Aus wirkstoffkundlicher Sicht würde deshalb viel dafür sprechen, in einem solchen Produkt Tinkturen aus getrockneten Pflanzen zu verwenden.

Was ist nun von den einzelnen Bestandteilen zu halten?

Schafgarbentinktur:  Wird innerlich vor allem als Bittermittel bei Verdauungsstörungen angewendet. Die Schafgarbe hat aber traditionell auch einen Ruf als Wundheilmittel. Zwar wurde die Wirksamkeit in dieser Hinsicht nie untersucht. Das ätherische Schafgarbenöl enthält aber als Hauptbestandteil Chamazulen, das auch Hauptbestandteil im Kamillenöl ist und zu dessen wundheilender Wirkung beiträgt. Das lässt eine wundheilende Wirkung der Schafgabe zumindestens theoretisch als möglich erscheinen.

Gänseblümchentinktur: Zu allfälligen Wirkungen der Gänseblümchentinktur bei Wunden oder Sportverletzungen gibt es keine fundierten Belege.

Ringelblumentinktur: Der Ringelblume bescheinigt die Phytotherapie-Fachliteratur eine wundheilende Wirkung (granulationsfördernd, epithelisierungsfördernd), wofür es auch Hinweise aus Studien gibt. Allerdings geht es bei diesen Hiweisen um Wundheilungsförderung auf der Haut, während bei Sportverletzungen stumpfe Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Blutergüsse im Vordergrund stehen (also Verletzungen ohne Durchtrennung der Haut).

Kamillentinktur: Auch für Kamille git es Hinweise aus Studien für eine wundheilende Wirkung (granulationsfördernd, epithelisierungsfördernd), allerdings wurde in der Regel Kamillenextrakt untersucht (Kamillosan) und nicht Kamillentinktur, die weniger Wirkstoffgehalt hat.

Sonnenhuttinktur (Echinaceatinktur): Echinacea ist heute ja vor allem als Mittel zur Aktivierung des Immunsystems bekannt. In der ersten Hälfte des 20. Jahhunderts hatte die Pflanze einen Ruf als Wundheilmittel. Im „Dritten Reich“ wurde das Echinacea-Präparat Echinacin im Konzentrationslager Buchenwald zur Behandlung von absichtlich gesetzen Brandwunden bei Gefangenen eingesetzt. Über diese abscheulichen Menschenversuche sind keine näheren Details bekannt. Es ist aber möglich, dass Echinacea eine wundheilende Wirkung hat. Die ESCOP-Kommission bestätigt für Präparate aus Echinacea purpurea die äusserliche Anwendung unterstützend bei oberflächlichen Wunden.

Hamamelistinktur: Hamamelis wird eingesetzt bei leichten Hautverletzungen, Entzündungen von Haut une Schleimhaut sowie in Cremen zur Hautpflege bei Neurodermatitis.

Zusammengefasst: Einige der pflanzlichen Inhaltsstoffe zum Beispiel aus Ringelblume und Kamille haben eine Wirkung auf die Haut und wirken wundheilend. Daraus lässt sich aber nicht automatisch eine Wirksamkeit bei stumpfen Verletzungen ableiten. Es ist nicht klar, ob Wirkstoffe aus Ringelblumen, Echinacea, Kamille oder Hamamelis bis in gequetschtes Gewebe eindringen.

Medizin-Transparent stellt ausserdem die Frage, ob in Traumeel eine „ausreichend dosierte Mischung von Pflanzenstoffen steckt“, um eine Wirkung zu erzielen. Sehr gute Frage, die oft vernachlässigt wird.

Beispiel Calendula: In phytotherapeutischen Calendulacremen werden in der Regel 1 – 2 g Ringelblumentinktur in 10 g Salbe eingearbeitet, also 100 – 200 mg pro Gramm. In Traumeel: 4,5 mg pro Gramm. Das ist krass wenig.

Bei Kamillensalbe und Hamamelissalbe liegen die Konzentrationen von Tinktur etwa bei 10 % = 100mg pro Gramm, wenn konzentriertere Extrakte zum Einsatz kommen etwa 5 %.

Verglichen mit üblichen phytotherapeutischen Präparaten sind die Konzentrationen in Traumeel also ausgesprochen tief und von „Homöopathie bei Sportverletzungen“ kann bei einem Präparat, das Urtinkturen enthalt, auch nicht wirklich gesprochen werden.

Soweit mein Kommentar zu den phytotherapeutisch relevanten Ingredienzien von Traumeel. Die Tatsache, dass irgendeine Pflanze in einem Produkt vorkommt, heisst also noch lange nicht, dass sie auch wirklich zur Wirksamkeit beiträgt. Im vorliegenden Beispiel passen die Pflanzen phytotherapeutisch überwiegend nicht zum Anwendungsgebiet und sind in viel zu kleiner Menge vorhanden.

 

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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