Die Medical Tribune berichtet gerade in einem eindrücklichen Artikel über die Ausstellung „Fegt alle hinweg“ in Darmstadt. Die Ärzteschaft war im „Dritten Reich“ stark mit dem NS-Regime verbunden und wurde vor 80 Jahren gleichgeschaltet (und schaltete sich selber gleich).
Die Ausstellung dokumentiert den Approbationsentzug jüdischer Ärztinnen und Ärzte 1938 und dokumentiert das weitere Schicksal von 20 betroffenen Personen.
Die Ausstellung „Fegt alle hinweg“ ist zu sehen vom 25.10. bis 30.11.2018 in Darmstadt im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum Approbationsentzug jüdischer Ärzte 1938.
Der Artikel in der Medical Tribune stellt als Beispiel das Schicksal der Dr. Magdalena Schwarz vor, die der Deportation nur mit Glück und der Unterstützung mutiger Kollegen entging. Zum Artikel gehts hier.
Auf der Website zur Ausstellung gibt es weitere Informationen:
http://www.jahrestag-approbationsentzug.de
In einer Zeit, in der Parteien wie AfD, FPÖ und Lega an Einfluss gewinnen, die sich nicht klar von nationalsozialistischen bzw. faschistischen Ideologien abgrenzen und zum Teil mit solchen Elementen spielen, ist es wichtig, die Kenntnis über diese grosse Katastrophe des letzten Jahrhunderts aufrecht zu erhalten. Es ist wichtig zu wissen, wie das angefangen hat, wie Anpassung funktioniert und wie Widerstand, auch im kleinen.
Mehr zu diesem Thema gibt es in meinem Buchshop.
P. S. Nicht nur die Medizin hat sich im Nationalsozialismus angepasst und an Verbrechen vielfältiger Art beteiligt. Auch die Verbände der Naturheilkunde haben sich schon früh und vorauseilend „arisiert“ und sich dem Regime angedient. Die Medizin hat sich nach vielen Widerständen nach und nach mit dieser Verstrickung auseinandergesetzt. In der Naturheilkunde ist sie bisher ein Tabu.