Eukalyptusöl ist enthalten in Bädern, Balsamen, Inhalationsmitteln, Bonbons und Arzneimitteln, denn es löst hartnäckigen Schleim und lindert Erkältungssymptome wie den Hustenreiz. Es wirkt außerdem bei äusserlicher Anwendung durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und antimikrobiell. Die Heimat des Eukalyptusbaumes liegt in Australien, doch er wird inzwischen auch in anderen Weltregionen angepflanzt.
Eukalyptus gehört zur Pflanzenfamilie der Mythengewächse, zu der auch viele weitere Heilpflanzen wie der australische Teebaum und der Gewürznelkenbaum zählen.
Die Eukalyptus-Gattung besitzt die Eigenschaft der Pyrophilie. Eukalyptusbäume sowie ihre Samen können einen Waldbrand besser überstehen und deshalb auf verbranntem Boden rascher wieder Fuß fassen als andere Baumarten. Ihre Eigenart, nicht nur selbst ätherische Öle zu produzieren, sondern diese auch in den Boden abzugeben und von Zeit zu Zeit Äste abzuwerfen, steigert die Brandgefahr erheblich. Deshalb werden sie inzwischen aus waldbrandgefährdeten Regionen gezielt entfernt.
Außerdem trocknen Eukalyptusbäume durch ihren hohen Wasserbedarf sumpfiges Gelände rasch aus, weshalb er in Italien und Nordafrika oft angebaut wurde zur Austrocknung von Sümpfen, in denen die Malaria übertragende Anopheles-Mücke vorkommt.
In Australien ernähren sich die Koalas insbesondere von den älteren Eukalyptusblättern, da diese weniger Giftstoffe enthalten.
Pharmazeutisch interessant ist vor allem das ätherische Eukalyptusöl, das laut Europäischem Arzneibuch von verschiedenen Eukalyptusarten aus Ästen und Blättern mittels Wasserdampfdestillation gewonnen werden kann.
Die Inhaltsstoffe umfassen je nach Eukalyptusart Cineol, Monoterpene, Sesquiterpene, Aldehyde, Monoterpenole, Sesquiterpenole, Phenole, Monoterpenketone, Oxide und Ester. Sie wirken entzündungshemmend, reizlindernd, auswurffördernd und antimikrobiell, weswegen sie bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten wie Husten und Schnupfen oft eingesetzt werden.
Neben Balsamen zum Einreiben auf die Brust gelten Inhalationen mit Eukalyptusöl oder auch ein Teeaufguss der Eukalyptusblätter als wohltuend. Eukalyptusöl wird bei innerlicher Verwendung bei Erwachsenen und Kindern über zwölf Jahre eingesetzt, die äußerliche Anwendung ist schon bei Kindern ab sechs Jahren gestattet.
Bei entzündlichen Erkrankungen von Magen oder Darm sowie der Leber und der Galle sollte die innerliche Anwendung unterbleiben. Gut wirksam erweisen sich auch Salben mit Eukalyptusöl bei rheumatischen Erkrankungen. Sie wirken kühlend und leicht durchblutungsfördernd.
Quelle:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/erkaeltungs-tipps/eukalyptus-bei-erkaeltungskrankheiten/
Kommentar & Ergänzung:
Die Anwendung von Eukalyptusblättern zum Beispiel als Kräutertee ist bei uns unüblich, doch das Eukalyptusöl wird schon seit vielen Jahren zur Inhalation bei Husten, Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen eingesetzt.
Eukalyptusblätter enthalten 1,5-3,5 % Eukalyptusöl mit dem Hauptbestandteil 1,8-Cineol (= Eucalyptol, 70-85 %).
Im Labor zeigte Eukalyptusöl auch antibakterielle und antimykotische Effekte gegen zahlreiche Bakterien- und Pilzarten.
Phytotherapie setzt Eukalyptusöl auch innerlich in Kapselform ein
Neben der Anwendung zur Inhalation ist Eukalyptusöl auch Bestandteil von Kapseln zur Einnahme bei Bronchitis und Sinusitis (Nebenhölenentzündung). Gelomyrtol / GeloDurat ( = früher Sibrovita) enthält Myrtol, ein Destillat aus einer Mischung von Eukalyptusöl, Süssorangenöl, Myrtenöl und Zitronenöl. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen die Monoterpene Limonen, Cineol und α-Pinen.
Zur Zeit sind in der Schweiz also Gelomyrtol und Gelodurat im Handel. Die beiden Präparate sind identisch. Gelodurat wird von der Grundversicherung übernommen, wenn eine ärztliche Verschreibung vorliegt.
Siehe auch:
Phytopharmaka: Gelomyrtol / Gelodurat und Sibrovita – Unterschiede?
Myrtol (Gelomyrtol) bei Husten und Bronchitis
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