Cajeputöl ist ein ätherisches Öl, gewonnen durch Wasserdampfdestillation aus den Blättern und kleineren Zweigen verschiedener Cajeputbäume wie Melaleuca leucadendra und Melaleuca cajuputi.
Cajeputöl ist eine Hauptkomponente im Olbasöl und außerdem in Tiger Balsam enthalten. Es besteht insbesondere (bis 40–60 %) aus Eucalyptol (1,8-Cineol) und erinnert daher im Duft an Eukalyptusöl.
Die Cajeputpflanze (Melaleuca leucadendra und Melaleuca cajuputi) ist botanisch verwandt mit dem Teebaum (Melaleuca alternifolia).
Cajeputöl zeigt vielfältige antimikrobielle Wirkungen
Cajeputöl zeigt im Labor antimikrobielle Wirkungen gegen verschiedene Bakterienarten und gegen den Hefepilz Candida albicans. Laborexperimente bestätigen zudem eine Wirksamkeit gegen Herpesviren (HSV-1), die Fieberbläschen auslösen. Vor allem die zellfreien Viren reagieren sehr sensibel Cajeputöl und andere ätherische Öle. Zellfreie Viren kommen im Rahmen des realen Vermehrungszyklus von HSV-1 in der virushaltigen Flüssigkeit der Bläschen vor. Die Fieberbläschen füllen sich so lange mit virushaltiger Flüssigkeit bis sie aufplatzen und die neu gebildeten Viren freisetzen. In dieser Phase der Virusvermehrung besteht hohe Ansteckungsgefahr und durch Verreiben der ausgetretenen virushaltigen Flüssigkeit kann es zu einer Infektion der umgebenden Gesichtshaut oder sogar der Augen kommen.
Quelle zur antimikrobiellen Wirkung:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-112014/ein-pflanzliches-arzneimittel-mit-langer-tradition/
Die antimikrobielle Wirkung von Cajeputöl zeigt sich ausserhalb des Labors insbesondere bei lokaler Anwendung und ist dabei eine Alternative zu Teebaumöl.
Cajeputöl wirkt darüber hinaus mit grosser Wahrscheinlichkeit auch auswurffördernd bei Husten. Für diese Wirkung fehlen zwar eindeutige Belege. Der hohe Gehalt an 1,8-Cineol und die damit verbundene Ähnlichkeit mit Eukalyptusöl lassen jedoch eine auswurffördernde Wirkung plausibel erscheinen.
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