Kaum ein Gewürz hat so einen typischen Eigengeschmack wie Dill (Anethum graveolens).
Dafür ist hauptsächlich das ätherische Öl in der Pflanze verantwortlich, wie der Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn schreibt. Insbesondere vor der Blüte lässt dieses ätherische Öl die Dillspitzen sehr fein nach mehreren Aromen schmecken und duften – so erinnert der Geschmack an Anis, Zitrone, Petersilie und Kümmel.
Das ätherische Dillöl ist es auch, die eine wohltuende Wirkung hat im Verdauungstrakt. Dill beruhigt und entkrampft den gereizten Magen und schützt so vor Blähungen. Außerdem enthält die Pflanze viele Vitamine sowie die Nährstoffe Kalium, Schwefel und Natrium. In der alten Klostermedizin wurde das Kraut auch als Hausmittel gegen Husten und Lungenleiden empfohlen.
Quelle:
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_66758614/bauchschmerzen-diese-hausmittel-beruhigen-magen-und-darm.html
Kommentar & Ergänzung:
Dill gilt mehr als Gewürz und ist als Heilpflanze kaum ernsthaft untersucht worden.
Als Gewürz werden gerne die Dillspitzen verwendet, in frischem, getrocknetem, tiefgefrorenem oder gefriergetrocknetem Zustand. Seltener wird Dillkraut (das junge Kraut) oder die ganze oberirdische Pflanze genutzt.
Als Heilpflanze dagegen werden die Dillfrüchte eingesetzt. Sie sind botanisch verwandt mit Anisfrüchten, Kümmelfrüchten und Fenchelfrüchten. Das ätherische Dillöl enthält zudem als Hauptbestandteil Carvon, eine Substanz, die auch für Kümmelöl charakteristisch ist. Von daher sind Wirkungen gegen Blähungen, leichtere Magenkrämpfe und weitere Verdauungsbeschwerden plausibel. Dillöl wird auch als Aromatikum in der Likörindustrie verwendet.
Gegen Husten ist Dill gegenüber von Anisfrüchten und Fenchelfrüchten wohl unterlegen.
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