Verlagsbeschreibung
Zweifeln gehört zum Leben? Genauso wie Vertrauen. Aber woher kommt Zweifel? Wann ist er berechtigt? Wann nicht? Ist alles sowieso nur Ansichtssache? Und ist alles, was mir nicht sofort einleuchtet, Fake oder Fake News?
In bewährter Kombination aus klassischen philosophischen Texten und hilfreichen Interviews mit zeitgenössischer Denkern bietet dieser Band Orientierung. Wer hat ein Interesse daran, Wahrheiten zu untergraben? Warum ist Skepsis nicht per se schlecht? Und was können wir tun, um dem angeblich immer stärker werdenden Gefühl von Unsicherheit zu begegnen?
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Interviews mit und Texte von zeitgenössischen Denkerinnen und Denkern:
Wolfram Eilenberger
Yves Bossart
Philipp Hübl
Jutta Person
Thea Dorn
Lorraine Daston
Georg Mascolo
Vince Ebert
Mit klassischen Texten von:
Platon
Descartes
Hume
Kant
Nietzsche
Quine
Putnam
Das Taschenbuch umfasst 144 Seiten und entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen dem Reclam Verlag und dem „Philosophie Magazin“.
Inhaltsverzeichnis „Und woran zweifelst du?“
Zeitgenössische Texte:
Wolfram Eilenberger: Trumps dunkle Skepsis
Yves Bossart: Kaum zu glauben!
Philipp Hübl: Wege aus der Verwirrung
Lorraine Daston, Georg Mascolo: Welchen Fakten können wir trauen?
Jutta Person: Die Vorausschauer
Thea Dorn, Vince Ebert: Wer hat Angst vor dem Unberechenbaren?
Klassische Texte zum Weiterlesen:
Platon: Der Staat
Aristoteles: Metaphysik
René Descartes: Bericht über die Methode, die Vernunft richtig zu führen und die Wahrheit in den Wissenschaften zu erforschen
David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand
Immanuel Kant: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können
Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra
Friedrich Nietzsche: Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne
Willard Van Orman Quine: Von einem logischen Standpunkt aus
Im Anhang Text- und Autorenverzeichnis
Kommentar von Martin Koradi
„Zweifel“ haben tatsächlich bei nicht wenigen Menschen unverdientermassen einen zweifelhaften Ruf. Zweifel sind in vielen Situationen Voraussetzung für Fortschritt. Zum Beispiel wenn Irrtümer durch Zweifel in Frage gestellt und überwunden werden. Allerdings gibt es neben produktivem auch toxischen Zweifel, der jedes Vertrauen zersetzen kann. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema könnte sich also lohnen.
Für die klassischen Texte dieses Leitfadens für das postfaktische Zeitalter dürfte eine gewisse Vertrautheit mit philosophischen Schriften hilfreich sein. Das kleine Bändchen enthält aber auch einige leichter verständliche und ergiebige Beiträge, die mir persönlich zur Situation der Gegenwart mehr gegeben haben.
Dazu gehört der Text von Wolfram Eilenberger. Beim Lesen dieser Gedanken ist mir klarer geworden, dass nicht nur die Demokratie, sondern auch der Rechtsstaat gefährdet ist, wenn die Orientierung an Wahrheit und Fakten verloren geht. Nur wenn wir als Gesellschaft das Ideal objektiv feststellbarer Fakten wachhalten, macht die Idee von unabhängigen Institutionen wie zum Beispiel Gerichte Sinn. Die Aufgabe solcher Institutionen ist es ja, in klar geregelten Verfahren Fakten festzustellen und in Streitfällen Wahrheit zu ergründen.
Angesprochen hat mich auch der Abschnitt von Philipp Hübl zu den Verschwörungstheorien. Von Philipp Hübl gibts im übrigen auch ein interessantes Buch zum Thema Bullshit-Resistenz.
Sehr interessant fand ich zudem die Gedanken von Lorraine Daston, der Direktorin des Berliner Max-Plank-Instituts für Wissenschaftsgeschichte. Sie beleuchtet aus einer historischen Perspektive die Frage, was überhaupt eine Tatsache ist.
Übersicht meiner eigenen gesellschaftspolitischen Texte und Buchempfehlungen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde am Seminar für Integrative Phytotherapie in Winterthur (Schweiz) und Leiter von Kräuterwanderungen und Kräuterkursen.
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