Bei Fussgeruch (Schweissfuss) sollen bestimmte Bakterienarten eine Rolle spielen.
Wikipedia schreibt dazu:
„Der niederländische Forscher Bart Knols der Universität Wageningen vermutet, dass eine bestimmte, Fette abbauende Bakterienart namens Brevibacterium epidermidis diejenige Bakterienart sei, die für die stärkste Geruchsentwicklung verantwortlich sei. Bakteriell abgebaute Fettsäuren ergäben den charakteristischen Geruch. Der Limburger Käse reift unter Zuhilfenahme des nah verwandten Bakteriums Brevibacterium linens.“
Weil die bakteriellen Zersetzungsprozesse offenbar ähnlich sind wie diejenigen bie der Produktion gewissen Käsesorten, entwickelt sich der charakteristische, käsige Fußgeruch, der auch zum Begriff „Käsefuss“ geführt hat.
56 ätherische Öle auf Wirksamkeit gegen Fussgeruch untersucht
Eine wissenschftliche Arbeitsgruppe in Südafrika untersuchte nun speziell mit dem Fokus auf verschiedene Brevibacterium-Arten die Wirksamkeit von 56 ätherischen Ölen gegen Fussgeruch. Die Zeitschrift für Phytotherapie (Nr. 1 / 2019) berichtete darüber. Hier ein Zitat aus dem Artikel:
„Von 56 ätherischen Ölen war das aus dem Sandelholz (Santalum austrocalcedonicum) am wirksamsten gegen alle 3 untersuchten Arten der Gattung Brevibacterium. Bei den 119 Zweierkombinationen von ätherischen Ölen zeigten 118 eine antimikrobielle Wirkung gegen B. agri, 117 gegen B. epidermidis und 91 gegen B. linens. Am erfolgreichsten gegen alle 3 Brevibacterium-Arten und mit synergistischer Wirkung erwies sich dabei die Kombination aus der Wacholderart Juniperus virginiana mit Styrax benzoin. Der angenehme Geruch macht diese Kombination zusätzlich reizvoll als potenzielles Mittel gegen Fußgeruch. Auch andere Ätherischöl-Kombinationen waren erfolgreich gegen eine oder 2 der Brevibacterium-Arten, insbesondere Sandelholz, Patchouli und Pelargonium sp. Insgesamt zeigte sich deutlich, dass das Verhältnis, in dem die ätherischen Öle kombiniert wurden, einen Einfluss auf ihr Zusammenwirken hat. Die Autoren heben besonders die 3 Kombinationen aus Santalum australocalcedonicum mit Pogostemon patchouli, Cedrus altantica mit Vetiveria zizanioides sowie Juniperus virginiana mit Styrax benzoin als Kandidaten für neue Mittel gegen Fußgeruch hervor.“
Kommentar & Ergänzung:
Grundsätzlich wirken viele ätherische Öle antimikrobiell. Hier werden allerdings eher unübliche ätherische Öle erwähnt. So wird bei uns Wacholderöl aus Juniperus communis gewonnen, dem Gemeinen Wacholder, der in unserer Gegend vor allem in den Bergen vorkommt, und nicht aus Juniperus virginiana (Virginischer Wacholder), der in den USA und in Kanada wächst.
Santalum australocalcedonicum, aus dem das hier untersuchte Sandelholzöl stammt, wächst auf den südpazifischen Inselgruppen Neukaledonien und Vanuata. Das bei uns übliche Sandelholzöl dagegen stammt von Santalum album, einem Baum, der hauptsächlich in Südindien wächst. Dieses weisse Sandelholz bzw. das daraus gewonnene Sandelholzöl wurde früher als antibakterielles Mittel bei Harnwegsinfektionen eingesetzt.
Zum Thema Fussgeruch ist noch zu ergänzen, dass dabei wohl nicht nur diese Bakterienarten auslösend sind. Auch weitgehend luftdichtes Schuhwerk dürfte eine Rolle spielen, weil ein feucht-warmes Mikroklima die bakterielle Schweisszersetzung fördert und damit die Entwicklung von Fußgeruch begünstigt.
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