Das Portal Allgemeinarzt-online hat einen Artikel publiziert zur Behandlung von Warzen. Dabei wird einleitend auf die hohe Spontanheilungsrate von Warzen hingewiesen. Auch wird erwähnt, dass Warzen am häufigsten durch Papillomaviren verursacht werden. Die Ansteckung erfolge durch den direkten Kontakt mit Infizierten oder mit Viren, die sich auf Gegenständen oder auf dem Boden befinden.
Das Risiko der Übertragung sei in nasser Umgebung besonders hoch, den die Viren können aufgeweichte Haut leichter durchdringen. Eine amerikanische Studie habe belegt, dass 27 % der Kinder, die nach dem Turnen duschten, Warzen hatten, aber nur 1,25 % derjenigen, die sich das Duschen sparten. Kinder, die viel schwitzen, sollen ebenfalls häufiger Warzen haben.
Im Artikel werden eine ganze Reihe von klassischen Warzenmitteln beschrieben, wie Salicylsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Monochloressigsäure, Kryotherapie. Ein Abschnitt geht zudem auf Alternativmedizin bei Warzen ein:
«Zur Behandlung von Warzen setzen manche Patienten auf alternativmedizinische Methoden, wie homöopathische Präparate mit Thuja oder Schöllkraut. Auch mit Phytopharmaka wie etwa Rizinusöl oder unverdünnter Ringelblumentinktur machen manche Betroffene gute Erfahrungen. Eine Studie belegt, dass chinesische Heilkräuter in Kombination mit Retinoidsäure zu einer Abheilungsrate von 81 % führen [10].
Manche Patienten schwören auf das Aufkleben eines Stücks Zwiebel, Knoblauch, Apfel oder Zitrone mit einem Pflaster und über Nacht. Andere lassen eine Nacktschnecke über die Warze kriechen. Ob diese Mittel den Warzen wirklich den Garaus machen oder nicht, lässt sich natürlich nur schwer nachweisen, weil sie ja auch von allein verschwinden.»
Quelle:
https://www.allgemeinarzt-online.de/a/saeure-kaelte-kraeuter-kurioses-waffen-gegen-warzen-2012680
Kommentar & Ergänzung:
Der Artikel kommt zu folgendem Fazit:
«Warzen kommen in jeder Altersgruppe vor, am häufigsten jedoch bei Kindern. Rauchen erhöht die Rezidivrate signifikant. Prof. Dr. med. Thomas Kündig kam in seinem Vortrag zu folgendem Fazit: „Je mehr ich eine Warze quäle, desto eher wird sie abheilen.“ Die besonders aggressiven Therapien erhöhen das Risiko für unerwünschte Wirkungen wie Läsionen oder Kälteblasen. In Anbetracht der hohen Spontanheilungsrate ist Abwarten bei gesunden Kindern und Erwachsenen immer eine gute Alternative.»
Warzenmittel reizen oft das Gewebe und «quälen» die Warzen. Das gilt auf für Mittel der Alternativmedizin gegen Warzen. Thuja occidentalis ist eine Giftpflanze, die in der Homöopathie als Globuli gegen Warzen eingesetzt wird. Eine Wirksamkeit über den Placebo-Effekt hinaus ist nicht belegt. Manchmal wird aber auch die Urtinktur unverdünnt äusserlich aufgetragen. Hier ist durch die Hautreizung eine Wirkung denkbar. Das gilt auch für Knoblauch, Zwiebel und Schöllkraut. In der traditionellen Pflanzenheilkunde wird der gelb-orange Milchsaft des Schöllkrauts zweimal täglich auf die Warze aufgetragen. Eine Reizwirkung und vielleicht auch ein antiviraler Effekt sind denkbar. Der stark färbende Milchsaft dürfte aber auch eine suggestive Wirkung haben. Warzen sprechen häufig gut auf Suggestion an. Ringelblumentinktur und Rizinusöl scheinen mir als Warzenmittel eher ungewöhnlich.
Die Zahl der Warzenmittel aus Alternativmedizin und traditioneller Pflanzenheilkunde ist gross. Für keine dieser Interventionen gibt es Belege für ihre Wirksamkeit. Aber ausprobieren kann man sie schon, wobei mit selber der Schöllkrautsaft am nächsten liegen würde. Ob die Wirkung durch aktive Inhaltsstoffe oder durch Suggestion zustande kommt, ist dabei nebensächlich. Weil Warzen aber nach einer gewissen Zeitspanne in der Regel allerdings von selber abheilen, kann jeweils nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob ihr Verschwinden vom angewandten Mittel herrührt oder einfach gerade der richtige Zeitpunkt für das natürliche Verschwinden erreicht wurde.
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