Das Portal «t-online» titelt: «Darum sollten Sie öfter Haferflocken essen» und nennt dazu sieben Gründe. Dabei hat sich aber bezüglich Cholesterinspiegel und Blutzuckerspiegel ein Fehler eingeschlichen. Lasst uns das ansehen:
«4. Glucan hält den Blutzuckerspiegel in Schach
„Beim Hafer kommt es ganz besonders auf eine spezielle Art von Ballaststoffen an, die Beta-Glucane“, erklärt Johannes Gottfried Mayer, Leiter der Forschergruppe Klostermedizin des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg. „Beta-Glucane verhindern einen starken Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das ist besonders interessant für Menschen, die an Diabetes Typ II leiden.“
Es gibt Studien, denen zufolge insulinpflichtige Diabetiker mit zwei Hafertagen pro Monat – Tage, an denen die Ernährung hauptsächlich auf Hafer basiert – ihren Insulinbedarf um ein Drittel senken können. Der Effekt eines Hafertages halte zwei bis drei Wochen an.
5. Haferflocken senken den Cholesterinspiegel
Und noch weitere Faktoren machen das Getreide so gesund. Die 4,5 Gramm Beta-Glucan auf 100 Gramm Hafer schützen zum Beispiel die Schleimhaut des Verdauungstraktes, sagt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. „Zudem bindet Beta-Glucan vermutlich Gallensäuren und fördert deren Ausscheidung, sodass der Körper auf Cholesterin zurückgreifen muss, um neue Gallensäuren zu bilden.“ Daher geht der Cholesterinspiegel mit dem Verzehr von Hafer herunter.»
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Beide Wirkungen sind moderat, aber oft eine willkommene Unterstützung. Entscheidend ist jedoch: Für beide Wirkungen ist Beta-Glucan verantwortlich, und dieser Inhaltsstoff kommt hauptsächlich in der Haferkleie vor, also in den äusseren Randschichten.
Haferkleie enthält mit 8,1 Gramm auf 100 Gramm beinahe doppelt so viel Beta-Glucan wie Haferflocken. In 100 Gramm Haferflocken sind es etwa 4,5 Gramm pro 100 Gramm.
Die günstige Wirkung auf den Cholesterinspiegel ist zwar nicht gerade gross, aber gut messbar. Es braucht dazu allerdings 3 Gramm Beta-Glucan pro Tag über längere Zeit. Diese Menge ist mit Haferkleie einfacher zu erreichen als nur mit Haferflocken.
Mit einem Frühstück aus drei bis vier Esslöffeln Vollkorn-Haferflocken mit Milch und Obst sowie einer Zwischenmahlzeit mit Joghurt, in den zwei Esslöffel Haferkleie eingerührt werden, lassen sich etwa drei Gramm Hafer-Beta-Glucan zuführen.
Kleie immer mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.
Siehe auch zum Unterschied zwischen Haferkleie und Weizenkleie: