Tipps zur Vorbeugung von Demenz scheinen gerade in Mode zu sein. So bringt auch «Spektrum der Wissenschaft» gerade «Sieben Tipps gegen Alzheimer».
Schauen wir uns einen dieser Tipps an:
«Nach den Erkenntnissen amerikanischer Chemiker sind auch Trockenfrüchte wie Pflaumen, Feigen oder Datteln reich an bestimmten Antioxidanzien. Diese werden Polyphenole genannt und sitzen vor allem in den Schalen der Früchte. In Tierversuchen zeigte sich, dass die in Blaubeeren enthaltenen Polyphenole dazu beitragen, den Informationsaustausch zwischen Nervenzellen in älteren Gehirnen wieder anzukurbeln. Es wäre also denkbar, dass Polyphenole auch beim Menschen ähnlich positiv wirken. Wer davon profitieren will, der sollte fleißig Dörrobst essen.»
Quelle:
https://www.spektrum.de/ratgeber/sieben-tipps-gegen-alzheimer/1305920
Interessante Idee, aber ist es sinnvoll regelmässig über viele Jahre fleissig Dörrobst zu essen um Polyphenole zuzuführen zur Vorbeugung von Demenz?
Nichts gegen Dörrobst ab und zu als Snack zum Beispiel auf Wanderungen. Aber Dörrobst ist ziemlich kalorienreich und enthält viel Fruchtzucker. Und zu Fruchtzucker gibt es sich verdichtende Hinweise, dass er in grösseren Mengen den Stoffwechsel stört, die Leber belasten und Übergewicht fördern kann.
Siehe dazu einen Beitrag von mir im Phyto-Blog:
Wenn es darum geht, dass Polyphenole als günstig wirkend angenommen werden, dann könnte man diese Stoffe auch aus anderen Quellen beziehen.
Zum Beispiel:
Grüntee enthält Polyphenole (EGCG), Schwarztee enthält Polyphenole (z. B. Theaflavine), Karkade-Tee enthält Polyphenole (z. B. Anthocyane).
Das sind Möglichkeiten für die Zufuhr von Polyphenolen, die frei von Fruchtzucker, ohne Kariesrisiko und praktisch kalorienfrei sind.
Ob Polyphenole vorbeugend gegen Demenz wirken, ist mit den erwähnten Tierversuchen noch nicht ansatzweise belegt. Dass Polyphenole positive Wirkungen auf die Gesundheit haben können, dafür spricht allerdings einiges. Aber dann doch bitte mit der gesünderen Tee-Variante….