Heilpflanzen-Anwendungen sind sehr beliebt bei Husten und im Bereich der Schleimlöser gibt es sogar eine Reihe von Präparaten, deren Wirksamkeit mit guten Studien belegt ist.
Das hat zur Folge, dass pflanzliche Schleimlöser in die Behandlungsleitlinien der «Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin» aufgenommen wurden. Die «Pharmazeutische Zeitung» fasst die Erkenntnisse gut zusammen:
«Als Phytopharmaka mit in randomisierten Studien nachgewiesener Wirksamkeit auf Dauer und Intensität eines akuten Hustens nennt die S2k-Leitlinie »Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten mit Husten« der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin Präparate mit Efeu (zum Beispiel EA 575® in Prospan®), 1,8-Cineol (zum Beispiel Soledum®), Myrtol (zum Beispiel Gelomyrtol®), Pelargonium sidoides (zum Beispiel Umckaloabo®) und Kombinationspräparate aus Efeu und Thymian (zum Beispiel Bronchipret® TE) sowie Primeln und Thymian (zum Beispiel Bronchipret® TP). Bei Phytopharmaka handelt es sich um Vielstoffgemische, deren Zusammensetzung vom Extraktionsverfahren abhängt. Die Leitlinienautoren weisen daher darauf hin, dass Studienergebnisse stets nur für den geprüften Extrakt gelten und nicht auf andere Extrakte übertragen werden können.»
Der Beitrag beschreibt auch kompakt die Wirkungsweise der pflanzlichen Schleimlöser:
„Die Wirkungen der genannten Phytopharmaka kommen auf unterschiedliche Weise zustande. So dämpft Efeu den Hustenreiz, es steigert aber auch die Surfactantbildung, wodurch die Viskosität des Bronchialschleims gesenkt wird. Das Sekret lässt sich so leichter abhusten. 1,8-Cineol vermindert die Oberflächenspannung von Lipidfilmen, was ebenfalls das Abhusten erleichtert. Myrtol erhöht die Schlagfrequenz der Zilien, was den Abtransport des Bronchialschleims in Richtung Rachen fördert. Thymian wirkt sowohl entspannend auf die Bronchialmuskulatur als auch fördernd auf den Sekrettransport.“
Quelle:
Möglichkeiten der Selbstmedikation (Pharmazeutische Zeitung)
Kommentar:
Das ist eine knappe, aber fundierte Beschreibung der Studienlage zum Thema „pflanzliche Schleimlöser“ (Expektorantien). Phytopharmaka können hier sehr gut mit synthetischen Schleimlösern mithalten.
Der Hinweis, «..dass Studienergebnisse stets nur für den geprüften Extrakt gelten und nicht auf andere Extrakte übertragen werden können» ist wichtig. Studienergebnisse, die zum Beispiel mit einem Efeuextrakt wie Prospan erzielt wurden, lassen sich nicht einfach auf andere Efeu-Zubereitungen wie Efeutinktur übertragen, obwohl die Hersteller von «Trittbrettfahrer-Präparaten» sowas laufend machen……