Rosenduft könnte zu besseren Prüfungsresultaten verhelfen. Voraussetzung ist aber, dass er beim Lernen, beim Schlafen und während der Prüfung selbst zum Einsatz kommt.
Testpersonen, die während allen drei Aktivitäten einem Rosenduft-Granulat ausgesetzt waren, schnitten in einer Online-Studie bei einem deutsch-japanischen Vokabeltest um durchschnittlich 8,5 Prozentpunkte besser ab als Testpersonen, die während mindestens einer Phase nicht dem Duftstoff ausgesetzt waren.
Das berichten Forscherinnen und Forscher des Uniklinikums Freiburg und des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie auf der Basis einer Studie.
Der Rosenduft zeigte allerdings keine Langzeitwirkung auf den Lernerfolg. Bei den Abschlusstests nach einer beziehungsweise vier Wochen fanden sich keine eindeutigen Belege mehr, dass sich die Duftstoffexposition günstig auf das Erinnerungsvermögen auswirkt. Der Rosenduft hilft zwar beim Lernen, verhindert aber nicht das anschliessende Vergessen.
Studienleiter PD Dr. Jürgen Kornmeier sagt:
«Besonders beeindruckend war, dass der Duft auch wirkt, wenn er die ganze Nacht vorhanden ist. Das macht die Erkenntnisse alltagstauglich.“
Quellen:
Online-Studie: Effektiver Lernen mit Duftstoffen (Pharmazeutische Zeitung)
Duftstoffe verbessern Lernen im Schlaf (Pressemitteilung Uni Freiburg)
Kommentar:
Interessantes Experiment, obwohl die Wirkung offenbar nicht lange anhält. Vielleicht könnte man den Rosenduft drei Tage vor einer Prüfung anwenden: Bei Lernen, über Nacht und während der Prüfung. Aber wie setzt man Rosenduft während der Prüfung ein? Vielleicht mit einem Riechstift?
Das ist jedenfalls eine Methode, die keine unerwünschten Nebenwirkungen und Risiken mit sich bringen sollte. Generell ist allerdings der ganze Hype um Hirnoptimierung (Neuroenhancement) sehr kritisch zu betrachten.