Der Arzt und Medizinjournalist Werner Bartens empfiehlt, die Ernährungswissenschaften abzuschaffen. Soweit würde ich nicht gehen.
Aber Werner Bartens kritisiert die eklatanten Schwächen dieses Forschungszweiges zurecht.
Hinter diesen Schwächen steckt keine böse Absicht. Es ist ganz einfach schwierig, gute, fundierte Studien zu machen im Bereich der Ernährung. Zwar gibt es in den Ernährungswissenschaften sehr viele Studien, doch ist ihre Aussagekraft oft ausgesprochen begrenzt. Warum das so ist, erklärt Werner Bartens in einem YouTube- Video:
– Die Studien basieren oft auf Umfragen. Menschen neigen dazu, auf Umfragen sozial erwünschte Antworten zu geben. Dadurch werden Ergebnisse verfälscht.
– Ernährungsstudien können nie Doppelblind-Studien sein. Beobachtungsstudien, wie sie in den Ernährungswissenschaften häufig gemacht werden, können aber nie eine klare Ursache-Wirkungs-Beziehung belegen.
Im Video erklärt Werner Bartens diese Zusammenhänge genauer (Mein Kommentar folgt darunter):
Deswegen gehören Ernährungswissenschaften abgeschafft! | Dr. Werner Bartens (YouTube)
Kommentar:
Es ist wichtig zu verstehen, weshalb Studien der Ernährungswissenschaften so schwach sind in ihrer Aussagekraft. Die Ergebnisse solcher Untersuchungen sind daher immer mit viel Vorsicht zu bewerten und keinesfalls absolut zu setzen.
Das sollte nun aber nicht dazu führen, dass alternativen Ernährungslehren kritiklos geglaubt wird. In diesem Bereich gibt es nämlich eine ganze Reihe von sehr fragwürdigen und zum Teil pseudoreligiösen Methoden.
Kritisch bleiben gegenüber allen Seiten ist wohl die sinnvollste Empfehlung.
Siehe auch:
Ernährungswissenschaft: Fragwürdige Studien stiften mehr Verwirrung als Nutzen