Hopfen

Tschechische Wissenschaftler sagen aufgrund ihrer Untersuchungen voraus:

Wenn Hitze und Dürre bei uns weiter zunehmen, sinkt der Hopfenertrag um bis zu 18 Prozent und der Gehalt an den wichtigsten Aromastoffen, den Alphasäuren, um bis zu 30 Prozent. Durch die Alphasäuren bekommt das Bier sein typisches Aroma und den bitteren Geschmack, zudem wirken sie antibakteriell. Hopfen steigert also die Haltbarkeit des Bieres. Durch die Klimaerwärmung könnte das Bier also nicht nur fader werden, sondern auch schneller verderben.

Der Forscher Martin Mozny und seine Kollegen publizierten ihre Untersuchung in „Nature Communications“.

Quelle: BIER UND KLIMAWANDEL: Hopfen in Gefahr (FAZ)

Anmerkungen zu Hopfen & zu Klimaerwärmung:

☛ Neben der wichtigen Rolle bei der Bierproduktion wird Hopfen in der Phytotherapie als Beruhigungsmittel eingesetzt. Als (bitterer) Tee, als Tinktur, als Hopfenextrakt oft zusammen mit Baldrian in Filmtabletten.

☛ Weil ich schon 37 Jahre lang Kräuterwanderungen leite, werde ich oft gefragt, ob ich in dieser Zeit Veränderungen in der Pflanzenwelt beobachtet habe, die auf die Klimaerwärmung zurückgehen. Das ist eine schwierig zu beantwortende Frage und an einzelnen Pflanzen wie dem Hopfen kann ich das nicht festmachen. Tendenziell glaube ich zu beobachten, dass die Pflanzenwelt oft im Frühjahr sich früher entwickelt. Vor allem in den Bergen fällt mir auf, dass ich in den letzten Jahren im Juli schon Früchte von bestimmten Pflanzen sehe, die sich früher bei den gleichen Touren zur gleichen Zeit noch nicht gezeigt haben.

Wissenschaftlich untersucht und bestätigt wurde, dass die Gipfelflora bei zunehmender Klimaerwärmung unter Druck kommt. Das ist sehr plausibel: Wird es wärmer, steigen Pflanzen von tieferen Lagen in höhere Regionen. Sie konkurrieren dann die Gipfelflora, die ihrerseits nicht nach oben ausweichen kann. Selber beobachtet habe ich diesen Effekt nicht. Dazu bin ich zu selten in Gipfelregionen.

Eindeutig feststellbar ist, dass Zecken in den letzten Jahren in höheren Regionen anzutreffen sind. Das dürfte mit wärmeren Wintern zusammenhängen.

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