Bestimmte Heilpflanzen-Präparate sind schleimlösend und haben darüber hinaus eine antibakterielle Wirkung.

Bei produktivem (“schleimigem”) Husten sind Expektoranzien (auswurffördernde Mittel) und Bronchospasmolytika die symptomatische Therapie der ersten Wahl. Die Naturheilkunde kann hier einiges bieten, auch im Hinblick auf bakterielle Sekundärinfektionen.

Bei den Expektoranzien haben diverse ätherische Öle die beim produktiven Husten erforderlichen schleimlösenden Effekte, wie Professor Karin Kraft vom Lehrstuhl Naturheilkunde am Klinikum der Uni Rostock bei einem Internistenkongress in Wiesbaden erklärte. Anisöl, Thymianöl, Fenchelfrüchteöl und Pfefferminzöl seien nur einige der möglichen Behandlungsmöglichkeiten, die für die innere Anwendung zur Verfügung stehen.

Mukolyse (Schleimlösung)

Die reine Mukolyse (Schleimlösung) ist allerdings nur ein Wirkprinzip von Phytopharmaka für die symptomatische Behandlung bei produktivem Husten. Auch die Bronchospasmolyse – also die krampflösende Wirkung – trägt zur Linderung der Beschwerden bei. Bronchospasmolytisch wirksam seien unter anderem Efeublätter, Primelwurzel (= Schlüsselblumenwurzel), Süßholzwurzel und Thymiankraut, erklärte Kraft bei einer von der Firma Steigerwald unterstützten Veranstaltung.

Hilfreich könne ferner ein gewisser entzündungswidriger Effekt sein, wie er unter anderem bei der Anwendung von Efeublättern, Spitzwegerich oder Kamille zu erwarten sei. Eine unspezifisch antibakterielle Wirkung bei produktivem Husten schließlich hätten beispielsweise Brunnenkresse, Kapuzinerkresse und Primelwurzel. Das sei hauptsächlich mit Blick auf mögliche bakterielle Sekundärinfektionen interessant, die damit unterdrückt werden könnten, wenn die Wirkstoffe früh genug eingenommen werden, erklärte Kraft.

Quelle:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/erkaeltungskrankheiten/default.aspx?sh=99&h=-195116024&sid=598469&ticket=ST-4392-h3neL0kcpdUugzPTbepNK62diJs3jdDB10c-20

Kommentar & Ergänzung: Heilpflanzen-Extrakte aus Schlüsselblume und Thymian helfen beim Abhusten

Schlüsselblume und Thymian sind für die Phytotherapie tatsächlich wichtige schleimlösende Heilpflanzen.

Heilpflanzen enthalten meistens mehrere Wirkstoffe und können deshalb einen Krankheitsprozess an verschiedenen Stellen günstig beeinflussen.

Sie wirken an mehreren sogenannten Zielstrukturen – auf Englisch “Targets” – und bekämpfen so gleichzeitig verschiedene Ursachen und Begleitsymptome. Wissenschaftler bezeichnen dies als Multi-Target-Therapie. Das ist ein Unterschied zu den meisten synthetischen Medikamenten, die nur eine Substanz enthalten.

So ist beispielsweise Thymian zugleich schleimlösend, antimikrobiell und krampflösend in den Bronchien.

Efeu wirkt wie in obigem Beitrag erwähnt schleimlösend und krampflösend auf die Bronchien, der aufgeführte entzündungswidrige Effekt fehlt aber in der Phytotherapie-Fachliteratur. Efeublatt als Hustenmittel würde ich zudem ausdrücklich nur als Efeu-Extrakt empfehlen, nicht aber als Efeutee oder Efeutinktur.

Und Schlüsselblumenwurzeln wirken gemäss Phytotherapie-Fachliteratur schleimlösend bzw. auswurffördernd, aber nicht antibakteriell und nicht bronchospasmolytisch.

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