Frauen mit einem unregelmäßigen Zyklus kann bei Kinderwunsch der Mönchspfeffer helfen. Auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) wird das Heilpflanzen-Präparat oft verschrieben. Das schreibt die Zeitschrift „Eltern“ in einem erfreulich differenzierten und fundierten Artikel.

Zitat:

„Der Mönchspfeffer kann Frauen mit Zyklusbeschwerden helfen. So werden Mönchspfeffer-Präparate gerne bei prämenstruellen Schmerzen verschrieben. Auch Frauen mit Wechseljahresbeschwerden können sich vom Mönchspfeffer Linderung erhoffen. Denn die Früchte der Pflanzen helfen dem Körper dabei, den Hormonhaushalt zu regulieren.“

Präzisieren müsste man hier meines Erachtens, dass Mönchspfeffer  bei Wechseljahresbeschwerden vor allem im Frühklimakterium sinnvoll sein kann und weniger später, wenn Wallungen auftreten.

Der Text schildert dann gut verständlich den Einfluss von Mönchspfeffer auf den Prolaktinspiegel:

„Frauen, die unter dem prämenstruellen Syndrom leiden, haben häufig erhöhte Prolaktin-Werte. Dieses Hormon wird normalerweise vermehrt während der Schwangerschaft und vor allem während der Stillzeit ausgeschüttet. Es regt die Milchbildung an und sorgt während der Schwangerschaft dafür, dass die Brustdrüsen wachsen. Für Frauen, die nicht schwanger sind und nicht stillen, kann ein erhöhter Prolaktinwert jedoch zu Problemen führen: Denn Prolaktin kann zum Ausbleiben des Eisprungs führen. Auch für ein Spannungsgefühl in der Brust oder Niedergeschlagenheit können erhöhte Prolaktinwerte verantwortlich sein. Der Mönchspfeffer kann hier helfen, denn er ist bekannt dafür, die Prolaktinproduktion im Körper zu drosseln.“

Auch die günstige Wirkung von Mönchspfeffer bei Gelbkörpermangel (Corpus-luteum-Insuffizienz) wird beschrieben:

„Das Gelbkörperhormon oder Progesteron wird in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung gebildet und bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Auch nach der Einnistung wird weiter Progesteron gebildet, dann vor allem von der Plazenta. Das Gelbkörperhormon hat für Frauen, die sich ein Kind wünschen, also eine besondere Bedeutung. Denn wenn der Körper zu wenig Gelbkörper entwickelt, kann sich das Ei nicht in der Gebärmutter einnisten. Mönchspfeffer fördert die Bildung von Gelbkörperhormonen und kann daher bei einem Gelbkörpermangel unterstützend eingesetzt werden.“

Quelle:

http://www.eltern.de/kinderwunsch/fruchtbarkeit/moenchspfeffer.html

Kommentar & Ergänzung: Mönchspfeffer  (Keuschlamm)

Mönchspfeffer  ( = Keuschlamm) wird als Extrakt angewendet. Während beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) eine Selbstmedikation mit einem Mönchspfeffer-Präparat möglich ist – also ein Versuch auf eigene Faust durch ein frei verkäufliches Präparat – braucht es bei unerfülltem Kinderwunsch eine ärztliche Abklärung. Mönchspfeffer macht hier nur Sinn, wenn eine Hyperprolactinämie (erhöhter Prolactinspiegel) bzw. Gelbkörperschwäche vorliegt.

Siehe auch:

Mönchspfeffer bei unerfülltem Kinderwunsch

Natürlich gibt es auch mit Mönchspfeffer keine Erfolgsgarantie bei unerfülltem Kinderwunsch. Für die Wirksamkeit bei dieser Indikation gibt es zwar Hinweise aus Studien, aber keine zweifelsfreien Belege. Mönchspfeffer ist die einzige Heilpflanze, die bei dieser Indikation plausibel begründet werden kann, ganz im Gegensatz zu sehr fragwürdigen Empfehlungen wie zum Beispiel dem Storchenschnabel.

Siehe auch:

Pflanzenheilkunde: Storchenschnabeltee gegen Kinderlosigkeit?

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse

www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch