Verveine ( = Zitronenstrauch, Aloysia citrodora, auch Zitronenduftstrauch oder Zitronenverbene genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae).

Verveine wächst als laubabwerfender Strauch mit Wuchshöhen von 2 bis 6 Meter. Die meisten Pflanzenteile duften stark nach Zitrone.

Synonyme für Aloysia citrodora sind:
Aloysia triphylla, Lippia citrodora, Lippia triphylla, Verbena triphylla, Zappania citrodora

Verveine – Herkunft und Geschichte

Der Zitronenstrauch / Verveine stammt ursprünglich aus Südamerika (Uruguay, Argentinien (Catamarca, Jujuy, La Rioja, Salta, Tucuman) Chile, Peru). Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa eingeführt und ist heute bei Feinschmeckern und Kräuterliebhabern ein Begriff.

Duft- und Inhaltsstoffe

Die Verveine-Blätter können ähnlich wie Spinat gekocht werden. Wesentlich öfters werden die Blätter als Gewürz für süße oder herzhafte Salate verwendet. Aus den frischen und getrockeneten Blätter kann man einen sehr aromatischen Tee brühen.
Medizinische Wirkungen wurden untersucht. Das ätherische Öl wird vielfältig verwendet, beispielsweise als Parfümbestandteil oder als Insektenrepellent
Zitronenverbenen enthalten ein feines, frisch nach Zitrone duftendes ätherisches Öl. Die Intensität ist deutlich stärker als bei den meisten anderen nach Zitrone riechenden Pflanzen. Schon beim leichten Verreiben der Vervein-Blätter entstehen Duftwolken an Citrusaromen. Die ätherischen Öle (unter 1 %) enthalten als Hauptbestandteile die Aldehyde Citral, Neral und Geranial sowie weitere Monoterpene bzw. Monoterpenabkömmlinge (Limonen, Carvon, Dipenten, Linalool, Nerol, Geraniol).

Die Verwendung von Verveine

Bevorzugt werden die frischen Blätter verwendet, jedoch sind auch die getrockneten Blätter sind sehr beliebt, weil das Zitronenaroma im getrockneten Zustand der Blätter lange erhalten bleibt.

Verveine zur Verfeinerung von Speisen

Feinschmecker und Gourmets verarbeiten die Verveine gerne in der Küche. Verwendet werden die Verveine-Blätter für Salate, Schweinefleisch- und Pilzgerichte, aber auch zum Würzen von Süßspeisen wie Obstsalat, Pudding und zur Zubereitung von Speiseeis. Zudem kann man feingeschnittene Verveine-Blätter in den Zuckerguss für Zitronenkuchen einarbeiten.

Verveine-Getränke

Die Verveine wird auch für die Zubereitung von Getränken genutzt. Legt man frisch gepflückte Verveine-Blätter für eine halbe Stunde in heißes Wasser, so bekommt man einen angenehm erfrischenden Tee. Das zitronige Aroma der Pflanze ist in Frankreich als anregend-beruhigender Guten-Abend-Tee sehr beliebt und dort auch bekannt als Verveine. Auch im Getränk Inca Kola aus Peru kommt das Aroma dieser Pflanze (sie wird lokal Cedrón genannt) zum Einsatz. Unter Eisenkrauttee wird in der Regel Verveine bzw. Zitronenverbena oder bezeichnenderweise wohlriechende Verbena verstanden. Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis) schmeckt demgegenüber recht bitter.

Verveine in der Kosmetik

Verveine wird nicht nur als Badezusatz verwendet, der eine erfrischende Wirkung entfaltet, sondern auch zur Parfümierung beziehungsweise Verfeinerung von Seifen.

Verveine im Haushalt

Säckchen oder Bündel von Verveine bringen einen frischen Duft ins Haus oder in den Kleiderschrank.

Gesundheitliche Wirkung des Verveine-Tees

Da Verveine appetitanregend sowie verdauungsfördernd wirkt, helfen sie gegen Verdauungsbeschwerden beziehungsweise Verstopfungen. Ausserdem wirken sie leicht beruhigend bei Nervosität, Schlaflosigkeit und Erkältungskrankheiten.

Quelle: Wikipedia

Kommentar & Ergänzung:

Verveine ist also in Mitteleuropa keine einheimische Pflanze, sondern wird in Gärten angebaut. Nicht selten wird daher tatsächlich das einheimische Echte Eisenkraut (Verbena officinalis), das bei uns an Wegrändern nicht selten anzutreffen ist, mit der Verveine verwechselt.
Im deutsche Sprachraum kennen wir die Verveine fast nur als Genusstee. Deshalb wird sie in deutschsprachigen Phytotherapie-Fachbüchern meist nur am Rande oder gar nicht erwähnt. In Frankreich dagegen gehört Verveine auch zu den Heilpflanzen.
Dort werden die Blätter nicht nur gerne zum ebenso anregenden wie entspannenden Abendtee aufgegossen. Sie dienen sondern auch – etwa der »Distillerie Verveine du Velay« – dazu, (hochprozentige!) Liköre zu destillieren, die sich vorzüglich als Digestif eignen.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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