Arthrosen sind die häufigsten Gelenkerkrankungen, wobei Beteiligungen im Bereich der Hand etwa 20 % erreichen. Mit dem Ziel einer Reduktion der Schmerzen, der Funktionsverbesserung und der Verzögerung von degenerativen Spätschäden werden neben chirurgischen und physikalischen Massnahmen vor allem schmerzstillende und entzündungswidrige Medikamente eingesetzt. Die Einnahme solcher Medikamente ist aber oft mit arzneimitteltypischen Nebenwirkungen hauptsächlich im Magen-Darm-Bereich verbunden. Die äusserliche Anwendung durch die Haut ist darum eine interessante Alternative. Als synthetischer Entzündungshemmer wird häufig der Wirkstoff Ibuprofen in Gel-Form eingesetzt.
Arnika gehört zu den Heilpflanzen mit entzündungswidriger Wirkung.
In der Pflanzenheilkunde haben Einreibungen mit Arnika-Extrakten zur Behandlung von Verstauchungen aber auch von entzündlichen Gelenkerkrankungen eine jahrhundertealte Tradition
Eine kontrollierte Studie mit 198 Patienten untersuchte die Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Arnika-Gels bei schmerzhaften Arthrosen der Hand im Vergleich zur Behandlung mit einem Ibuprofen-Gel. 100 Patienten wurden mit Arnika-Gel behandelt, 98 mit Ibuprofen-Gel. Beide Gruppen bestanden aus rund zwei Dritteln Frauen und einem Drittel Männern. Die Studie war randomisiert, das heisst, die Teilnehmenden wurden per Zufall der Arnika-Gruppe oder der Ibuprofen-Gruppe zugeteilt. Beteiligt an der Durchführung waren 20 Schweizer Kliniken und Arztpraxen.
Die Studie zeigte die Gleichwertigkeit der beiden Gel-Präparate: Schmerzintensität und Handfunktion wurden unter der Therapie in beiden Gruppen klinisch relevant verbessert. Arnika gehört damit zweifellos zu den Heilpflanzen, die in der Therapie arthrotischer Beschwerden der Hand eine wertvolle Rolle spielen können.
Quelle:
Volker Schulz; Schmerzhafte Arthrosen im Bereich der Hand: Arnika-Gel wirkäquivalent mit Ibuprofen-Gel.
Zeitschrift für Phytotherapie 4/2008
Originalarbeit:
Widrig R, Suter A, Saller R, Melzer J; Choosing between NSAID and arnica for topical treatment of hand osteoarthritis in a randomised, double-blind study.
Rheumatol Int 2007; 27: 585 – 591
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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