Phytotherapie-Wissen für medizinische Laien
Phytotherapie nimmt altes Wissen über Heilpflanzen auf und prüft, welche Teile davon sich bewährt haben und weiter verwendet werden können. Gleichzeitig integriert die Phytotherapie aber auch die neueren Erkenntnisse der modernen Arzneipflanzenforschung.
Näheres dazu siehe:
Was ist Phytotherapie?
In diesem Abschnitt möchte ich aufzeigen, weshalb Phytotherapie-Wissen auch für medizinische Laien wertvoll ist.
In den letzten Jahrzehnten ist das Wissen um bewährte Hausmittel zunehmend in Vergessenheit geraten. Das ist sehr zu bedauern, weil damit auch ein Stück Kompetenz verloren geht, einfachere Beschwerden eigenständig zu behandeln.
Als Folge dieser Entwicklung werden Ärztinnen und Ärzte mehr und mehr mit Bagatellen zugedeckt. Es braucht aber in der Regel kein Medizinstudium, um beispielsweise eine banale Erkältung zu behandeln. Ärztinnen und Ärzte sollen sich um komplexere Situationen kümmern können, bei denen ihr Wissen wirklich nötig und gefragt ist.
Phytotherapie nimmt die in weiten Bereichen verlorengegangene Tradition der alten Hausmittel auf und führt sie in einer erneuerten und fundierten Form weiter.
Kurse und Weiterbildungen in Phytotherapie bringen medizinischen Laien daher ein Stück Unabhängigkeit vom Gesundheitssystem zurück. Das entlastet den Geldbeutel, besonders bei Menschen mit einer hohen Krankenkassen-Franchise, und es senkt Kosten im Gesundheitswesen.
Phytotherapie-Wissen trägt zur Gesundheitsbildung bei
Gesundheitsbildung fördert den in Gesundheitsdingen mündigen, urteilsfähigen Patienten, der über Gesundheit und Krankheit das Nötige weiss, um sich bei Alltagsbeschwerden und banalen Erkrankungen selber zu helfen, der aber auch erkennt, wann er auf ärztliche Hilfe angewiesen ist. Patientinnen und Patienten sollen dadurch in die Lage versetzt werden, medizinische und komplementärmedizinische Angebote kritisch zu prüfen und wo immer möglich selber zu entscheiden, was ihnen zuträglich ist.
Phytotherapie-Wissen kann ein sinnvoller Beitrag sein zu solcher Gesundheitsbildung.
Phytotherapie ist allerdings kein geschützter Begriff und so laufen unter dieser Bezeichnung verschiedene Inhalte. Es kann auch jede / jeder einen Heilpflanzenkurs oder ein Phytotherapie-Seminar anbieten. Das führt zu grossen Qualitätsunterschieden.
Siehe dazu:
Heilpflanzen-Kurse: Die Checkliste – so prüfen Sie Qualität
Phytotherapie-Ausbildung: Gedanken zur Qualitätssicherung
Damit Phytotherapie-Wissen einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsbildung leisten kann, muss es allerdings mit einer bestimmten Grundhaltung vermittelt werden:
– Eine sorgfältig vermittelte Phytotherapie zeigt nicht nur die Möglichkeiten der Selbstbehandlung mit Heilpflanzen auf. Sie thematisiert genauso ihre Grenzen.
– Eine sorgfältig vermittelte Phytotherapie ist frei von Ausschliesslichkeitsansprüchen und Missionierungsneigungen. Es geht ihr nicht darum, der ganzen Menschheit in allen Lebenslagen Kräuter anzudrehen. Manchmal braucht es nämlich keine Heilpflanze, manchmal eher ein synthetischen Medikament, manchmal nichtmedikamentöse Massnahmen….
– Einer sorgfältig vermittelten Phytotherapie geht es genauso um den kritischen Umgang mit Heilpflanzen-Wissen. Sie leitet Konsumentinnen und Konsumenten dazu an, auch die Werbeaussagen für Naturheilmittel nicht einfach blind zu glauben, sondern auf ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen.
Um den „Turn-around“ des unter Druck stehenden Gesundheitssystems zu unterstützen, wäre es eigentlich sehr erstrebenswert, wenn in jeder Familie eine Person über fundiertes Phytotherapie-Wissen verfügen würde. Das käme natürlich auch allen Familienmitgliedern direkt zu gute.
Phytotherapie-Wissen in diesem Sinne wird vermittelt im Heilpflanzen-Seminar über sechs Wochenenden, in der Phytotherapie-Ausbildung und in den Tagesseminaren.