Innsbrucker Forscher haben in Edelweißwurzeln einen Stoff entdeckt, der die Behandlung von Gefäßerkrankungen revolutionieren könnte. Die zur Patentierung angemeldete Idee soll zur Marktreife weiterentwickelt werden.
An der Abteilung Pharmakognosie des Instituts für Pharmazie der Universität Innsbruck forschen die Wissenschaftler um Hermann Stuppner mit Hilfe modernster Methoden nach Naturstoffen, welche als Arzneimittel geeignet sein könnten.
So untersuchte Stuppner zusammen mit Stefan Schwaiger vom Institut für Pharmazie auch die Inhaltsstoffe des Edelweißes und wurde in dessen Wurzeln fündig.
In Zellkulturanalysen zeigte sich der Inhaltstoff Leoligin als wirksames Mittel gegen Verdickungen der Innenwand von Blutgefäßen.
Gefäßwandverdickungen gehören zu den wichtigsten Ursachen zahlreicher Herzkreislauferkrankungen und bilden die Vorstufe von Arteriosklerose.
Die viel versprechenden Resultate konnten in Untersuchungen an Mäusen bestätigt werden. Die einmalige Gabe von Leoligin reduzierte die unerwünschten Gefäßwandverdickungen in Venen-Bypässen im Vergleich zu unbehandelten Mäusen um die Hälfte.
Haltbarkeit von Bypässen verbessert
Einzigartig macht den Naturstoff, dass Leoligin im Gegensatz zu bisher eingesetzten Arzneimitteln die Gefäßinnenwand nicht angreift und sogar bereits existierende Verdickungen vermindert.
Quelle: https://tirol.orf.at/stories/345329
Kommentar: Edelweiss-Wirkstoff gegen Arteriosklerose
1. Edelweiss gehört zu den geschützten Alpenpflanzen. Diese Untersuchungen der Universität Innsbruck sollen also niemanden dazu verleiten, Edelweiss-Wurzeln auszugraben!
2. Zu möglichen Heilwirkungen von Edelweiss wurden in den letzen Jahren einige Forschungen durchgeführt und dabei vor allem antioxidative Eigenschaften festgestellt.
3. Versuche in Zellkulturen und mit Mäusen können zwar durchaus interessante Informationen liefern. Ob sich solche Resultate aber auf den Menschen übertragen lassen, ist in den meisten Fällen allerdings noch sehr offen. Ob das Edelweiss also dereinst einen wichtigen Platz unter den Heilpflanzen einnehmen wird, muss sich noch zeigen.
Mehr Infos über das Edelweiss gibt es in einem Radio-Interview, welches ein (sprachlich) schneller Berliner Journalist an einem (frühen) Sonntagmorgen mit mir geführt hat:
https://phytotherapie-seminare.ch/docs_db/080724_Radio-Berlin-Edelweiss.mp3
Wer Edelweiss in der Natur kennenlernen will, kann das vor allem an meinen Heilkräuter- und Alpenblumen-Kursen in Lenk im Simmental. Bildergalerie hier:
www.phytotherapie-seminare.ch/index.php
Eine Chance für eine Edelweiss-Begegnung gibt es auch an der Alpenblumen- und Heilpflanzen-Exkursion in Vals (GR). Bildergalerie hier:
www.phytotherapie-seminare.ch/index.php
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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