Jede zweite Frau und jeder zehnte Mann sind von vernösen Durchblutungsstörungen betroffen.
Die ersten Symptome einer Venenerkrankung sind diskret und werden meist als kosmetische Übel betrachtet. Allerdings haben sich die venösen Durchblutungsstörungen in den Beinen längst zu einer Volkskrankheit entwickelt – jede zweite Frau und zehn Prozent der Männer klagen über „schwere Beine“.
Weinlaub-Extrakt lindert Venenbeschwerden
Neben klassischen Behandlungsformen helfen bei leichten Varianten auch Venenmedikamente. „Pflanzliche Produkte wie der Extrakt aus rotem Weinlaub reduzieren die Ödembildung an den Beinen“, erläuterte Sanja Schuller-Petrovic, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Phlebologie und dermatologische Angiologie, am Donnerstag in Wien.
Rotes Weinlaub enthält ebenso wie viele Obst- und Gemüsesorten Flavonoide, die den Kreislauf unterstützen und die aufgrund der Erkrankung poröse Venenwände abdichten und festigen. „Somit wird die Entzündung gehemmt und die Durchblutung gefördert“, erläuterte Schuller-Petrovic die Hilfe aus der Natur. Etwa 90 Prozent aller Erwachsenen weisen Veränderungen im Venenbereich auf, wie eine Untersuchung aus dem Jahr 2003 zeigt.
Venenerkrankung wirkt sich im Alltag aus
Nicht selten wirkt sich das Venenleiden auch auf den Alltag und das Sozialverhalten aus. Eine im vergangenen Jahr durchgeführte internationale Befragung an 5.000 Frauen ergab, dass bereits zwölf Prozent notgedrungen ihren Arbeitsplatz wechseln mussten oder dies aufgrund der Venenerkrankung planen. Ein Viertel der befragten Frauen vermeidet Veranstaltungen und Partys, wenn sie dabei längere Zeit stehen müssen. Sie bleiben dann lieber zu Hause. Über ein Drittel verzichtet im Sommer auf kurze Röcke und Hosen. Jede fünfte von Venenleiden betroffene Frau meidet Urlaube in warmen Gebieten. Insgesamt fühlten sich 52 Prozent der Studien-Teilnehmerinnen in ihrer Lebensqualität eingeschränkt.
Venenklappen schließen nicht mehr richtig
Häufiges Sitzen und Stehen, Bewegungsmangel, Übergewicht und vor allem die genetische Veranlagung zählen zu den wesentlichen Auslösern einer Venenerkrankung. „Kommt es zu einer Erweiterung der Vene, schließen in Folge die Venenklappen nicht mehr vollständig. Das Blut fließt nicht in Richtung des Herzens, sondern zurück und führt zu einem Stau in der Beinvene“, sagt Schuller-Petrovic. Als Vorbeugung helfe nur regelmäßige Bewegung, das Entstehen von Krampfadern könne jedoch durch nichts verhindert werden.
Quelle: http://derstandard.at/ 19. März 2009
Kommentar: Weinlaub-Extrakt gegen schwere Beine
Erfreulich, dass sich die Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Phlebologie und dermatologische Angiologie, also der Gesellschaft der Venenspezialistinnen und Venenspezialisten, für die Anwendung von Rotem Weinlaub-Extrakt ausspricht, einem etablierten Venenheilmittel der Phytotherapie.
Drei Ergänzungen:
1. Weinlaub-Extrakt wird inzwischen in verschiedensten Varianten angeboten. Nur für die wenigsten dieser Heilpflanzen-Präparate ist eine Wirksamkeit bei Venenleiden auch belegt. Wenn Sie sich also für die Anwendung von Weinlaub-Extrakt entscheiden, verlangen Sie in der Apotheke oder Drogerie ein Präparat, das erfolgreich auf Wirksamkeit geprüft wurde, oder informieren Sie sich diesbezüglich an einem meiner Heilpflanzenkurse.
2. Es gibt ausser dem Weinlaub-Extrakt noch weitere Heilpflanzen mit dokumentierter Wirkung bei Venenleiden, zum Beispiel Rosskastanien-Extrakte oder Zubereitungen aus Mäusedorn oder Buchweizenkraut. Aber auch hier gilt: Es kommt auf eine geeignete Herstellungsform und ausreichende Dosierungen an.
3. Leider gibt es auch aus dem Bereich Pflanzenheilkunde / Phytotherapie kein Wundermittel, welches die Bildung von Krampfadern verhindern könnte – auch wenn dies immer wieder gerne versprochen wird. Hier hilft wohl nur ein venenfreundlicher Lebensstil – aber auch das ohne Garantie.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Klinik, Palliative Care
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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