Regelmäßige Bewegung und Sport können Beschwerden an den “Tagen vor den Tagen“ vermindern.
“Durch körperliche Aktivität lassen sich viele typische Symptome des Prämenstruellen Syndroms wie Unterleibsschmerzen, Brustspannen oder Ödeme günstig beeinflussen“, empfiehlt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF), und rät: “Bewegung verstärkt die Durchblutung, wodurch Krämpfe der Gebärmutter und Schmerzen im Unterbauch und Rücken abgebaut werden können. Gleichzeitig wird der Abtransport von Wassereinlagerungen im Gewebe gefördert. Nicht zuletzt kann sich körperliche Aktivität positiv auf die Stimmungslage auswirken und somit depressive Verstimmungen und Ängstlichkeit abmildern.“
Als besonders positiv hat sich Ausdauertraining wie Walken, Laufen, Radfahren oder Schwimmen erwiesen, um dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) längerfristig gegenzuwirken.
Auch eine Umstellung von Ernährungsgewohnheiten kann beim PMS eine wirksame Maßnahme sein. “Weitestgehender Verzicht auf Genussmittel und Süßigkeiten sowie eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung können unter Umständen eine wirksame Besserung erzielen und auch problematische Heißhungerattacken abwenden“, rät der niedergelassene Gynäkologe aus Hannover.
Wenn Sport und Bewegung nicht zum Erfolg führen und die Beschwerde erhebliche Einschränkungen mit sich bringen, können therapeutische Schritte eingeschlagen werden, die von hormonellen über medikamentöse bis hin zu psychotherapeutischen Behandlungen reichen. Eine medikamentöse Therapie richtet sich dabei nach den jeweils vorliegenden Beschwerden – hauptsächlich nach jenen, die das Befinden am meisten stören. “Neben Schmerzmitteln, wasserausschwemmenden Präparaten oder stimmungsaufhellenden Wirkstoffen können auch pflanzliche Arzneimittel wie Mönchspfeffer oder Johanniskraut zur Anwendung kommen“, erläutert der Präsident des Berufsverbandes. PMS tritt hauptsächlich bei Frauen über 30 auf.
Quelle: www.frauenaerzte-im-netz.de
Kommentar:
Bewegung & Mönchspfeffer – eine gute Kombination
Schön, dass der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte in Deutschland beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) auch an Heilpflanzen wie Mönchspfeffer und Johanniskraut denkt.
Von allen im Bereich der Gynäkologie eingesetzten Heilpflanzen ist Mönchspfeffer (Keuschlamm, Vitex agnus-castus) am besten wissenschaftlich dokumentiert. Und Heilpflanzen-Präparate aus Johanniskraut haben sich als stimmungsaufhellende Heilmittel bei leichten und mittleren Depressionen schon seit einiger Zeit etabliert. Allerdings gilt für Mönchspfeffer und Johanniskraut: Nur eine Minderheit der angepriesenen Präparate hat wohl auch eine Wirkung. Es kommt also sehr darauf an, welches Produkt man anwendet.
Dass der BVF in seiner Stellungnahme die Bewegung in den Vordergrund stellt, ist sehr zu begrüssen. Nur eine Tablette einzuwerfen – und sei es auch eine pflanzliche – ist in vielen Fällen eine zu enge “Therapie-Schiene”.
Und schliesslich ist auch die Bewegung eine altbewährte Methode aus der Naturheilkunde.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Klinik, Palliative Care
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch