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„Schlackenstoffe“ – ein Phantom macht Karriere

Gesundheitliches

Avatar-FotoMartin Koradi21.05.2009

Was sind „Schlackenstoffe“? Ist „entschlacken“ sinnvoll?
Diese Fragen wirft die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) auf. Ich fasse hier die Antworten der ÖGE zusammen:

Was sind “Schlackenstoffe“?

Der Begriff “Schlacken“ ist inzwischen in der Populärmedizin verbreitet und wird häufig synonym für Stoffwechselprodukte des Körpers verwendet, die sich im Körper ansammeln sollen. “Schlacken“ als Substanz sind jedoch im menschlichen Körper noch nicht nachgewiesen worden. ?Beim gesunden Organismus ist eine ausreichende Ausscheidung von Stoffwechselprodukten und Giftstoffen aus dem gewährleistet. Dazu verfügt der menschliche Körper über verschiedene Ausscheidungssysteme (Schweiß wird über die Haut ausgeschieden, Kohlendioxid über die Atemluft, Stuhl über den Darm und Harn über die Nieren).

 

Ist eine „Entschlackungskur“ sinnvoll?

“Entschlackungskuren“ können durchaus einen persönlichen Nutzen bringen, und es ist möglich, dass danach eine Verbesserung des Wohlbefindens empfunden wird. Dennoch gilt: “aus der Wirksamkeit des ‚Entschlackens‘ kann nicht auf die Existenz von ,Schlacken‘ geschlossen werden.“ (Dellmour, 2007).

 

Was ist zu beachten?

Tabletten, Kapseln und Tees zur Entschlackung beziehungsweise Entwässerung sind ungeeignet und manchmal sogar gefährlich.

Gibt es eine “natürliche Entschlackungskur“?

Es gibt Heilpflanzen, deren Konsum harntreibend wirkt, wie zum Beispiel der Wacholder oder die Brennessel.? Wacholder (Wirkstoff Terpinen-4-ol) hat eine harntreibende Wirkung. Wacholderbeeren werden angewendet als Tee (1 EL gequetschte Scheinbeeren pro Tasse, 2 Tassen pro Tag) oder werden gekaut (4 Stück Scheinbeeren pro Tag). Zur Langzeitanwendung (über 12 Tage) ist Wacholder nicht geeignet wegen seiner nierenreizenden und nierenschädigenden Wirkung.

Brennessel vermehrt ebenfalls die Harnproduktion und soll zudem bei Arthritis und Rheumatismus wirken, wobei Forschungen zu diesem Bereich allerdings noch notwendig sind. Für die Zubereitung eines Tees wird ein Löffel Kraut mit heißem Wasser überbrüht, wobei 3 Tassen Brennesseltee pro Tag empfohlen werden.

Ein Tipp bei Blähungen:

Wer öfter mit schmerzhaften Blähungen zu kämpfen hat, kann mit Kräutertees gute Wirkungen erreichen. Fenchel, Kümmel, Anis zum Beispiel enthalten so genannte Karminative. Diese Wirkstoffe führen zu einer Entspannung der Magen- und Darmmuskulatur und begünstigen unter anderem den Abgang von Darmgasen.

 

Quellennachweis:?
Dellmour, F., Der Schlackenbegriff als medizinische Metapher, in: Marktl W. Reiter B. Ekmekcioglu C. Säuren – Basen – Schlacken: Pro und Contra. Eine wissenschaftliche Diskussion, Springer Verlag, Wien, 2007, S. 17-21?
Thelemann, J., Schlankheitsmittel – Abnehmen garantiert? In: aid – ernährung im fokus 7- 06/07?
www.aid.de/fachzeitschriften/eif/download/eif_2007_06_schlankheitsmittel_leitart1.pdf?www.waswiressen.de/gesund/schlankheitsmittel_6907.php
www.pharmpress.com/shop/samples/N.pdf

Quelle: https://www.oege.at/

Kommentar: „Schlackenstoffe“ – ein Phantom macht Karriere

Problematisch beim Thema Entschlackungskuren & Entschlackungsmittel ist auch, dass diese häufig Abführmittel enthalten. Das kann den Darm “irritieren” und zur Gewöhnung führen. Starke Abführpflanzen wie Sennesblätter können als Nebenwirkung zu akuten Bauchkrämpfen führen.

Oft werden Entschlackungsmittel & Entschlackungskuren auch mit der Versprechung verkauft, dass damit eine Gewichtsabnahme erreicht werden kann. Diese Propagandierung als Schlankheitsmittel ist eine Täuschung der Konsumentinnen und Konsumenten, wenn Entschlackungsmittel – was meist der Fall ist – ausschliesslich Abführmittel und harntreibende Heilpflanzen enthalten. Und zwar ganz einfach, weil mit solchen Produkten abgesehen vom Wasserverlust keine Gewichtsabnahme erreicht werden kann.

Warum die ÖGE an dieser Stelle auch auf das Thema Blähungen eingeht, ist mir nicht klar, der Zusammenhang mit dem “Entschlacken” nicht direkt ersichtlich. Und von Wirkstoffen namens “Karminativa”, wie die ÖGE das hier darstellt, ist in der Phytotherapie nicht die Rede. Kümmel, Fenchel und Anis als Heilpflanzen zählen zu den Karminativa. Der Begriff “Karminativa” bezeichnet also eine Heilpflanzen-Gruppe mit blähungswidrigen Wirkungen, nicht einzelne Wirkstoffe.

Skepsis

Generell scheint mir Skepsis angebracht, wenn mit Begriffen operiert wird, die sich nicht einmal annähernd fassen lassen. Fragt man nämlich VertreterInnen der “Schlackenzunft” danach, um was für Stoffe es sich bei diesen Schlacken denn handle, die so dringend ausgeschieden werden müssten, bekommt man bestenfalls sehr nebulöse Antworten.

Der Hinweis auf Brennessel bei Arthritis und Rheumatismus lässt sich insofern präzisieren, dass es inzwischen Forschungsergebnisse gibt, nach welchen die Brennesselblätter eine entzündungswidrige Wirkung entfalten können.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

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