Tees aus Heilpflanzen können bei Husten Linderung bringen. Kräutertees sind gut verträglich und haben meist wenig Nebenwirkungen.
Bei Hustenreiz sind Aufgüsse aus Eibischwurzel, Spitzwegerich, Malve oder Isländisch Moos zu empfehlen. Ist im Verlaufe der Erkältung aus dem trockenen Husten ein so genannter produktiver Husten geworden, helfen Kräutertees aus Anis, Fenchel, Primelwurzel oder Süßholzwurzel beim Abhusten. Zugleich hustenstillend und hustenlösend wirken Thymian oder Efeu. Ein weiterer Vorteil des Teetrinkens ist die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme, wodurch die Schleimhäute befeuchtet werden und der Vermehrung von Krankheitskeimen entgegen gewirkt wird.
Noch wirksamer als Kräutertees sind häufig Extrakte, die entweder als Pastillen, Sirup, Saft oder Tropfen eingenommen werden und verglichen mit dem Kräutertee höher dosiert sind.
Hält sich ein trockener Husten länger als eine Woche oder treten andere Beschwerden wie Fieber oder Halsschmerzen dazu, sollte ein HNO-Arzt konsultiert werden.
Quelle:
http://www.hno-aerzte-im-netz.de
Kommentar & Ergänzung: Kräutertees lindern Husten
Diese Darstellung von Kräutertees bei Husten ist weitgehend überzeugend. Es sind nur wenige Präzisierungen nötig.
Bei trockenem Reizhusten sind schleimreiche Heilpflanzen in Form von Aufgüsse aus Eibischwurzel, Spitzwegerich, Malve oder Isländisch Moos tatsächlich eine gute Wahl.
Eibischwurzel sollte allerdings kalt angesetzt werden. Isländisch Moos ist sehr bitter und wird als Kräutertee wohl nicht gerade Begeisterungsstürme auslösen. Bei Malve müsste präzisiert werden: Gegen Reizhusten die Blüten von Malva silvestris.
Bei produktivem Husten sind Kräutertees aus Anis, Fenchel, Primelwurzel oder Süßholzwurzel wirksam, wobei Anisfrüchte und Fenchelfrüchte sinnvollerweise vor dem Aufgiessen des Kräutertees zerstossen werden.
Bei Thymian und Efeu ist die Angabe „hustenstillend und hustenlösend“ etwas irreführend. Präziser und fundierter ist schleimlösend / auswurffördernd und krampflösend auf die Bronchien (bronchospasmolytisch).
Bei Thymian wäre eine inhalative Anwendung in Form von Thymianöl wohl effektiver als der Kräutertee. Bei Efeu ist die Teeanwendung generell eher kritisch zu hinterfragen. Efeu-Präparate sind wegen der genaueren Dosierbarkeit vorzuziehen.
Und übrigens: Nichts gegen HNO-Ärzte, aber bei länger anhaltendem Husten würde ich zuerst mal meinen Hausarzt konsultieren.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch