Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Curry-Gewürze Koriander, Kurkuma und Kreuzkümmel die Methanbildung reduzieren können. Sie töten im Darmtrakt von Schafen die Bakterien ab, welche das Treibhausgas produzieren.
Koriander, Kurkuma und Kreuzkümmel veredeln nicht nur als beliebte Gewürze orientalische Speisen. Sie könnten auch der Klimaerwärmung entgegen wirken.
Wie Forscher der Universität Newcastle entdeckt haben, bilden Schafe, die die Curry-Inhaltsstoffe als Futterzusatz erhalten, im Verdauungstrakt weniger Methan (Asian Australian Journal of Animal Sciences, Bd. 23, S. 889, 2010).
Offenbar töten die scharfen Gewürze im Darm der Schafe jene Bakterien ab, die das Treibhausgas produzieren. Diese antibiotische Wirkung ließ sich im Labor am Verdauungssaft aus Schafspansen nachweisen.
Am deutlichsten verminderte die Methanproduktion demnach der Koriander; Zimt und Gewürznelken wirkten diesbezüglich hingegen kaum. In Großbritannien leben etwa 30 Millionen Schafe, wovon jedes täglich 20 Liter Methan ausscheidet.
Den Forschern zufolge lässt sich die Erkenntnis auch auf andere Wiederkäuer übertragen – wodurch der potentielle Nutzen sogar noch größer wäre: Eine Kuh produziert jeden Tag rund 500 Liter des Treibhausgases.
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/treibhausgas-curry-fuers-klima-1.971436
Kommentar & Ergänzung: Treibhausgase – Curry gut fürs Klima
Die Idee, den Treibhauseffekt mit einem Curry-Futterzusatz für Schafe und Kühe zu bekämpfen, scheint jedenfalls auf den ersten Blick etwas skurril. Aber wenn das tatsächlich nützen sollte – nur zu. An die Schafe und Kühe auf den Alpweiden der Schweiz haben die Forscher allerdings wohl kaum gedacht. Die Curry-Applikation dürfte sich unter alpinen Freiland-Bedingungen eher schwierig gestalten.
Für die Phytotherapie ist das Ergebnis interessant, weil auch bei Blähungen (Meteorismus) des Menschen die Methangas-Bildung durch Bakterien eine Rolle spielen kann. Also nehmen wir doch zur Kenntnis, dass von den untersuchten Heilpflanzen offenbar Koriander die Methan-Produktion am besten reduzierte. Wobei mir natürlich bewusst ist, dass die Verdauungsorgane von Schafen und Kühen ziemlich anders funktionieren als beim Menschen – wodurch sich solche Resultate nicht mit absoluter Gewissheit auf uns übertragen lassen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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