Verlagsbeschreibung
„… daß ich Eins und doppelt bin“. Für Goethe symbolisierte das gefächerte Ginkgo-Blatt seine gespaltene Existenz als Mensch und Dichter. Als Zeichen seiner Liebe, die er auch um seines Werken willen opferte, schickte er auch Marianne von Willemer ein Blatt des Ginkgo-Baumes. In der Stimmung des endgültigen Abschieds entwarf er jenes Gedicht, das wie kein anderes die Ambivalenz von Liebe und Kunst einfängt.
Siegfried Unseld beschreibt die Geschichte des außergewöhnlichen Baums, er schildert die Beziehung zwischen Goethe und Marianne von Willemer und die Entstehungsgeschichte eines der bedeutendsten Gedichte der Weltliteratur. Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Kommentar:
Goethe und der Ginkgo – ein Baum und ein Gedicht
Der Ginkgo-Baum gilt als ein „Ur-Baum“, weil er in Versteinerungen seiner Blätter an verschiedenen Stellen der Erde, auch in Europa, sei etwa 280 Millionen Jahren nachweisbar ist. Botanisch nimmt er eine Sonderstellung zwischen Laub- und Nadelbäumen ein. Er überstand alle Erdkatastrophen in Zentralchina. Von dort gelangte er nach Nordchina, Japan und Korea.
Um 1730 gelangten durch die Schiffe der niederländischen Ostindischen Companie die ersten Ginkgo-Samen aus Japan nach Utrecht. Von dort wurden sie in andere Gegenden Europas exportiert. Diese Ginkgo-Bäume galten als exotische Sondererscheinungen in Botanischen Gärten und Schlossparks. Damals bestand ein grosses Verlangen danach, Pflanzen aus fernen Ländern zu kultivieren. Goethe war fasziniert von diesem ungewöhnlichen Baum mit seinen fächerartigen, oft tief zweigeteilten Blättern. Zu seiner Zeit konnte er allerdings erst etwa 4 Meter hohe Exemplare sehen.
Goethe hat ein berühmtes Gedicht geschrieben über den Ginkgo.
Es entstand zum Zeitpunkt der intensivsten Hinwendung zu Marianne von Willemer, der „Suleika“ seiner Divan-Gedichte. Ihr hat er das Gedicht auch gewidmet. Sie antwortete mit einem Gedicht und es entwickelte sich ein Wechselgesang. Drei Gedichte von Marianne von Willemer nahm Goethe in seinen West-östlichen Divan auf, ohne ihre Autorinnenschaft zu erwähnen.
Dieses kleine Bändchen erzählt die Geschichte der Beziehung zwischen Goethe und dem Ginkgo, aber auch zwischen Goethe und Marianne von Willemer und ihrem poetischen Wechselgesang.
Ginkgo gehört auch zu den wichtigsten Heilpflanzen. Extrakte aus den Blättern werden in der Phytotherapie bei Demenz und bei arteriellen Durchblutungsstörungen eingesetzt. Davon ist in diesem Buch nicht die Rede. Hier werden literarische Aspekte der Pflanze in einer ansprechenden Art vorgestellt. Das ist eine Bereicherung und Ergänzung für Menschen, welche den Ginkgo sonst nur als Heilpflanze kennen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
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