Cumarin gilt als potenziell leberschädigend und ist im Zimt enthalten. Deutsche Wissenschaftler haben nun nachgewiesen, dass der Cumarin-Gehalt in Zimt enorm variiert, sogar wenn es vom selben Baum geerntet wird.
Als Zimt wird die getrocknete Rinde verschiedener, hauptsächlich in Asien beheimateter Bäume bezeichnet. Unterschieden wird dabei je nach Herkunft und Baumart zwischen Ceylon-Zimt (Cinnamomun verum) und Cassia-Zimt (chinesischer Zimt, Cinnamomum aromaticum). Cumarin kann in beiden Zimtarten vorkommen. In Cassia-Zimt ist der Cumarin-Gehalt allerdings meist deutlich höher: Rindenstücke von Cassia-Zimt enthalten bis zu 18 Mal mehr Cumarin als Ceylon-Zimtrindenstücke. Beim Zimtpulver ist die Differenz noch größer, hier übertrifft der Cassia-Zimt den Ceylon-Zimt in Sachen Cumarin um das bis zu 63-Fache. Das haben die Forscher bei der Analyse von 91 in deutschen Geschäften eingekauften Zimtproben herausgefunden.
Cassia-Proben: starke Schwankungen
Zwischen den einzelnen Cassia-Proben hat es starke Schwankungen gegeben. Um dies zu untersuchen, haben die Fachleute bei indonesischen Produzenten Cassia-Zimtrinde von fünf Bäumen bestellt. Die Analyse hat Differenzen nicht nur von Baum zu Baum belegt, sondern auch bei Proben von einem Baum. Je nachdem, an welcher Stelle die Rinde geerntet worden ist, kann sie Cumarin in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Weitere Studien sollen nun klären, ob sich durch gezielten Anbau der Cumaringehalt im Cassia-Zimt reduzieren lassen kann. Über ihre Studienresultate berichten die Forscher jetzt im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ (http://dx.doi.org/10.1021/jf102112p).
Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass Cumarin bei dafür empfindlichen Menschen schon in kleinen Dosen zu Leberschäden führen kann. Diese sollen aber umkehrbar sein. Trotzdem ist Vorsicht geboten und die Fachleute empfehlen den Verbrauchern, zimthaltige Lebensmittel massvoll zu konsumieren, gerade in der Adventszeit (www.bfr.bund.de/cd/8439).
Quelle:
http://de.news.yahoo.com/12/20101105/thl-cumaringehalt-von-zimt-variiert-star-d343981.html
Kommentar & Ergänzung: Cumaringehalt von Zimt schwankt stark
Pauschale Warnungen vor Zimt geistern immer wieder vor allem in der Vorweihnachtszeit herum. Dabei wird meist nicht unterschieden zwischen Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt. Dass diese Unterscheidung wichtig ist, zeigt diese Untersuchung. Die Schlussfolgerung daraus kann meines Erachtens nur lauten, wo immer möglich den Ceylon-Zimt vorzuziehen. Und Zimtsterne jedenfalls lasse ich mir nicht nehmen.
Zimt wird seit einiger Zeit in der Phytotherapie als Heilpflanze bei Diabetes kontrovers diskutiert.
Siehe:
Pflanzenheilkunde: Zimt gegen Diabetes kontrovers beurteilt
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch